Oberhausen. Bis zu 100 Flüchtlinge sollen in Oberhausen-Osterfeld an der Kapellenstraße unterkommen. Die direkten Nachbarn wollen das mit einer Klage verhindern.
Gegen das geplante städtische Flüchtlingsheim an der Kapellenstraße in Osterfeld formiert sich immer deutlicher Widerstand unter den direkten Nachbarn. Bei einer Bürgerversammlung in dieser Woche haben Osterfelder angekündigt, gegen den Bau des Heimes klagen zu wollen. Die Stadt sieht dafür keine Erfolgschancen.
Vor bis zu 200 Menschen stellten Dezernentin Elke Münich und OGM-Chef Horst Kalthoff die Pläne für das neue Heim vor, in dem Menschen auf der Flucht vor Gewalt, Krieg und Leid in ihren Heimatländern untergebracht werden sollen. Schon im Vorfeld hatte sich angekündigt, dass dieser Termin kein einfacher werden würde: Vertreter vieler Organisationen, die sich um Flüchtlinge kümmern, trafen auf Anwohner mit Vorbehalten und auf Mitglieder einer Initiative gegen das Heim, die sich im März gegründet hat. Die Stimmung war konfrontativ, aber nicht aggressiv. Nur heftiger Regen konnte die Diskussion unterbrechen.
Die Bebauung muss ins Straßenbild passen
Anders als die bisherigen Container-Dörfer werden die neuen Häuser aus Fertigelementen zusammengesetzt: 33 Einzimmer-Apartments, je 29,5 Quadratmeter groß, mit nicht mehr als Bett, Küchenzeile und Bad. Drei Personen sollen im Schnitt ab November in einem Raum leben. Auf die Forderung, einen Sozialraum mit WC einzurichten, ist die Stadt eingegangen.
Gegner des Heims, die zunächst gegen Containerbauten waren, dann den Boden als giftig bezeichneten, zogen sich beim Info-Abend aufs Baurecht zurück: Aus ihrer Sicht ist der Zirkusplatz an der Kapellenstraße ein innerer Siedlungsbereich – die Bebauung müsse zum Straßenbild passen. Laut Stadt sei der Platz ein Außenbereich – dort gelten andere Richtlinien.
Prüfen will die Stadt zwei Wünsche aus der Bürgerschaft: Anders als geplant sollen die einstöckigen Hausreihen wohl doch nicht im rechten Winkel zur Straße gebaut werden, Hecken könnten als Sicht- und Lärmschutz dienen.
Einige Anwohner befürchteten, dass mit dem neuen Flüchtlingsheim mehr Kriminalität zu erwarten sei. Dezernentin Münich zitierte Statistiken der Polizei, nach denen dies bisher nicht der Fall sei. Sie und andere Aktive appellierten an die Osterfelder: „Besuchen Sie eines der Heime und lernen Sie diese Menschen kennen.“
Update: Im Vorspann dieses Textes haben wir fälschlicherweise von 200 Flüchtlingen berichtet, die in Osterfeld unterkommen sollen. Das war ein Fehler. Die korrekte Zahl ist 100. Wir bitten diesen Fehler zu entschuldigen.