Oberhausen. . Sechs Duschen und neun Klos: Die Linke protestierten gegen den Zustand im Flüchtlingsheim in Oberhausen-Sterkrade. Stadt mietet Sanitärcontainer an.
Nur sechs Duschen und neun Toiletten für zeitweise bis zu 150 Männer: Als unhaltbar und skandalös haben Linken-Politiker diesen Zustand in einem der Flüchtlingsheime an der Weierstraße kritisiert. Für Erleichterung sollen nach über sechs Monaten der Diskussion und Kritik nun drei neue Dusch- und WC-Container sorgen, die die Stadt jüngst vor dem städtischen Männerwohnheim aufstellen ließ.
Die Container an der Sterkrader Gemeinschaftsunterkunft sind lediglich angemietet – denn eigentlich soll dieses Wohnheim abgerissen und neu gebaut werden. Der frühere Büro-Bau gilt als marode und nicht mehr geeignet zur Unterbringung von Flüchtlingen. Horst Kalthoff, Chef der Stadttochter „Oberhausener Gebäudemanagement“ (OGM), sieht die Container als eine gute Zwischenlösung: „Sie sind eine leicht und schnell nutzbare Möglichkeit, um zusätzliche Sanitäranlagen zu schaffen.“
Linke fordern Container seit 2014
Gefordert wurde dies allerdings bereits im Dezember 2014. Den Antrag der Linken, das Aufstellen der Sanitärcontainer zu prüfen, unterstützten alle Fraktionen im Sozialausschuss – erst im Mai ging der Auftrag an die OGM. Die Linken hatten an der Weierstraße gegen diese Verzögerung protestiert.
In den neuen drei 1,50 mal sechs Meter großen Containern sind nun vier Duschen mit einem rund 400 Liter Warmwasserkessel, drei Urinale, 13 Toiletten und sechs Waschbecken untergebracht. Zwei Mal am Tag werden sie wie auch die übrigen Sanitäranlagen im Männerwohnheim gereinigt. Auf monatlich 700 Euro beläuft sich die Miete.
Drei Bürgerversammlungen zu neuen Heimen
An drei Orten im Stadtgebiet richtet die Stadt neue Flüchtlingsheime ein, um sich auf die steigende Anzahl Asylsuchender vorzubreiten. Neue Heime entstehen an der Ruhrorter-, Duisburger- und Kapellenstraße. In dieser Woche finden dazu drei Bürgerversammlungen statt.
Am Dienstag, 7. Juli, 18 Uhr, treffen sich Stadt und Bürger an der Ruhrorter Straße 127-139. Am Mittwoch, 8. Juli, ist der Treffpunkt um 18 Uhr an der Kapellenstraße 113-123 und am Donnerstag, 9. Juli, um 18 Uhr an der Duisburger Straße 217-223. Es gibt vor Ort Hinweisschilder.
In Oberhausen leben derzeit rund 1200 Flüchtlinge. An der Weierstraße stehen Wohncontainer für Familien, alleinstehende Männer leben meist in dem vielfach kritisierten Büro-Bau und einem benachbarten einstöckigen Flachbau. Bisher fehlte ein Platz, in dem die Männer während Abriss und Neubau untergebracht werden können. Alternativ schlägt die OGM der Stadt vor, zunächst den Flachbau abzureißen, um dort Platz für ein neues Heim aus Fertigbauteilen zu schaffen. Die Männer könnten dahin umziehen, damit das alte Büro-Gebäude abgerissen und ebenfalls mit Hilfe fertiger Elemente neu errichtet wird. „Das sind unsere Überlegungen“, sagt Kalthoff – die Entscheidung darüber falle im Rathaus.
Mit Fertigbauelementen werden wohl auch die beiden neuen Gemeinschaftsunterkünfte in Lirich errichtet. An Ruhrorter und Duisburger Straße sollen 100 bzw. 200 Menschen leben. „Aus Gründen des Schallschutzes kann man sich dort nur für diese Bauweise entscheiden“, sagt Kalthoff.