Oberhausen. Landschaftsverband vermisst die rheinlandweite Bedeutung des Festivals. Projektmanager ist enttäuscht, gibt aber nicht auf und sucht Sponsoren.

„Klang. Körper. Stadt.“ Das Kleinkunstfestival, bei dem Straßenkünstler verschiedener Genres gleichzeitig und regelmäßig im Drehscheibenprinzip Sterkrade, Osterfeld und die Stadtmitte beleben sollten (wir berichteten), wird in der geplanten Form nicht stattfinden. Der Grund: Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) hat den Antrag, das Projekt im Rahmen der regionalen Kulturförderung finanziell zu unterstützen, abgelehnt.

Projektmanager Guido Horn ist enttäuscht darüber, dass es nicht gelang, wenigstens eine Teilförderung zu bekommen, um das Festival in abgespeckter Form durchführen zu können. „Interessierte Akteure hatten wir schon gefunden und viel Arbeit in die Vorbereitung investiert“, sagt Horn, der die Idee von kulturellen Akzenten im öffentlichen Raum gemeinsam mit dem Musiker Michael Pauly entwickelt hat. Er habe weder gewusst, dass der Förderantrag mit einem Zuschussantrag für die Regale des Stadtarchivs konkurriert habe, der übrigens genehmigt wurde, noch, dass Investitionen in Gebäude überhaupt zur Kulturförderung zählten. Doch genau dies sei eben der Vorzug der LVR-Förderung, sagt Kulturdezernent Apostolos Tsalastras. „Darüber ist es auch gelungen, den Ausbau des denkmalgeschützten Bahnhofsturms mit zu finanzieren. Das Schöne an der regionalen Kulturförderung ist die unbürokratische Abwicklung und ihre Vielfältigkeit.“

Viel Arbeit investiert

Dass, wie Horn vermutet, das Straßenfestival von vornherein keine Chance gehabt hätte, glaubt Tsalastras nicht. „Die Idee ist gut und darauf, dass das Vorhaben zu teuer sein könnte, hatte ich keinen Hinweis. Ich habe keinerlei Einfluss darauf, wie der Landschaftsverband entscheidet.“

Neben den Kosten bemängelte der LVR, dass „die nachhaltige und rheinlandweite Wirkung mit Alleinstellungsmerkmal“ des geplanten Festivals „nur bedingt erkennbar“ sei. Das Gremium betont allerdings auch, dass mehr Anträge gestellt worden seien als Mittel zur Verfügung gestanden hätten und bei der Verteilung der Fördergelder das gesamte Rheinland berücksichtigt werde. „Von der Stadt Oberhausen wurden mehrere Anträge eingereicht, die seitens des LVR als vorrangiger und eher von rheinlandweiter Bedeutung betrachtet werden.“ Dazu zählt neben den Regalen fürs Stadtarchiv die Erneuerung des Tors zur Burg Vondern.

Aufgeben will Guido Horn nicht: „Wir werden versuchen, Sponsoren zu finden, um das Festival zunächst einmal in einem Stadtteil auszuprobieren.“