Oberhausen. . Nach langer Planung investiert der Konzern am Waldteich. 400 Jobs sollen entstehen. Logistikzentrum angekündigt. Vorarbeiten wohl bis Herbst gestartet.

Der international tätige Konzern Thyssen-Krupp knüpft an ein seit Jahren auf Eis liegendes Millionenprojekt an, nach dem auf dem Waldteich-Gelände in Sterkrade ein neues Lagerzentrum für Röhren entstehen soll. Bis zum Herbst sollen die Vorarbeiten auf dem 25 Hektar großen Areal zwischen der Autobahn 3 und der Bahnstraße in Holten begonnen haben. Das sagte Nicola Röttger, Sprecherin des Unternehmens.

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Röhren, Walz- und Edelstahl für Firmen in der ganzen Welt will der Thyssen-Konzern in Oberhausen lagern und von der geografisch günstig gelegenen Ruhrgebietsstadt aus an seine Kunden liefern. Auf dem Grundstück, so groß wie 35 Fußballfelder, könnten bis zu vier riesige Lagerhallen entstehen. Bis zu 400 neue Arbeitsplätze kündigte Thyssen für Sterkrade an, investieren wollte der Konzern rund 60 Millionen Euro.

Bereits 2008 wurde Thyssens Plan genehmigt. Die für 2009 angekündigte Umsetzung zögerte der Konzern hinaus: Die Weltwirtschaftskrise machte Thyssen einen Strich durch die Rechnung. Zuletzt vor einem Jahr beteuerte ein Konzernsprecher, dass man das Projekt weiter im Auge habe, es aber von der wirtschaftlichen Entwicklung abhängig machen wollte.

Hohe Tierschutzauflagen am Waldteich

Unter, so Thyssen, hohen Auflagen zum Tierschutz sollen die Arbeiten am Waldteich nun beginnen. Der Boden wird aufbereitet. Dies ist Voraussetzung, damit überhaupt auf dem Grundstück gebaut werden kann. Wann aber die erste Lagerhalle errichtet wird, dazu äußern sich Vertreter des Unternehmen noch nicht. Auch ist unklar, ob Thyssen wie bisher mit vier Hallen plant oder nur zwei errichtet. Wie viele Arbeitsplätze tatsächlich entstehen könnten, ist noch nicht bekannt.

Skeptisch beobachten Anwohner aus Schmachtendorf, Holten und Sterkrade die Entwicklung auf dem Waldteich-Gelände. Sie befürchten erhebliche Ruhestörungen durch die bis zu 300 täglichen Lastwagen, die das Röhrenlager ansteuern könnten.

Bürgerklage abgelehnt

Nachdem eine Bürgerklage gegen den Bebauungsplan 2012 vom Oberverwaltungsgericht Münster abgelehnt wurde, trommeln die Mitglieder der Bürgerinitiative „Pro Weierheide“ nun für ein Verkehrskonzept für das Gewerbegebiet. „Wir wollen die umfeldstörenden Einflüsse minimieren“, sagt Harald Bunk. Möglich wäre dies etwa, indem eine neue Autobahnausfahrt fürs Gewerbegebiet gebaut wird. Bisher war dieses Vorhaben vom Land abgelehnt worden, weil die neue Ausfahrt zu nah an einer bestehenden liegt.