Oberhausen. Die Deutsche Reihenhaus-AG errichtet an der Rheinischen Straße 60 Reihenhäuser.

Frühere Kleingärten sind für Thomas Kölsch wie Überraschungseier: „Man weiß nie genau, was man da so alles im Boden findet.“ Asche vom Grillen, Koksreste und alte Toi­lettenschüsseln hat der Bauingenieur auf jenem Gelände gefunden, das er derzeit in Osterfeld saniert.

Auf einer lange Zeit ungenutzten Brachfläche an der Ecke Rheinische Straße/Baustraße errichtet die Bauträgerfirma Deutsche Reihenhaus-AG ab Juli 60 serienproduzierte und schlüsselfertige Fertighäuser für Familien mit kleinerem Portemonnaie. Das zwölf-Millionen-Euro-Projekt ist das erste der Kölner Firma in Oberhausen. Die notwendigen Voraussetzungen dafür schafft Mitarbeiter Thomas Kölsch mit seinem Team.

Bodenausbau für 500 Lastwagen

Auf rund 13.000 Quadratmetern neben einem bestehenden Kindergarten wird dieser Tage mit großen Maschinen der alte, belastete Boden ausgehoben. Rund 500 Lastwagen sind mit dieser Erde zu füllen, bereits rund die Hälfte der 6000 bis 7000 Kubikmeter ist abtransportiert. Mit lehmig braunem, frischen Boden aus einer Bottroper Kiesgrube sowie bis zu 4000 Kubikmetern Mutterboden wird die Fläche dann wieder aufgefüllt. Rund 60 Zentimeter neuen Boden haben die künftigen Hauseigentümer zum Pflanzen in ihren Gärten. Ein Gitter dient als Signalschicht zwischen neuer und alter Erde.

Nicht nur saniert wird der Boden nach gesetzlichen Vorgaben und Auflagen der Stadt. Verteilt auf die Fläche ist auch Kies pfahlartig in den Boden gefüllt worden, um ihn zu stabilisieren. Sachverständige begleiten das Projekt, sagt Kölsch. Die Bodensanierung alleine koste eine „namhafte sechsstellige Summe“.

Erst 21 Häuser verkauft

Die Fläche hat zuletzt einmal ein Obdachlosenheim beherbergt. Laut Thomas Kölsch gab es dort früher aber auch Kleingärten.

In der neuen Osterfelder Siedlung werden Häuser in drei Größen (81, 141 und 161 Quadratmeter) stehen, hergestellt in Fertigbauweise. Die Preise beginnen bei 100.000 Euro. In zwei Abschnitten werden Häuser, eine Technikzentrale, Garagen und ein Blockheizkraftwerk gebaut, zunächst an der Front zur Rheinischen Straße sowie im mittleren Bereich. Im Juli werden dazu erste Fertigbetonwände angeliefert und zusammengesetzt. Fertig seien die Häuser trotz des Namens aber noch nicht, sagt Bauleiter Manuel Driemler: „Dann beginnt erst der Innenausbau, der rund 80 Prozent der Arbeit an einem solchen Haus ausmacht.“ Erst am 31. März 2016 können die ersten Hausbesitzer in die Siedlung einziehen, deren Straßen und Plätze sie als Eigentümergemeinschaft verantworten.

Nur 21 der 60 Häuser sind im ersten Jahr der Vermarktung an Familien auch aus Bottrop oder Dortmund verkauft worden. Ein guter Schnitt, meint dazu aber Firmensprecher Achim Behn: „In Oberhausen kennen uns die Menschen noch nicht. Dies ist unser erstes Projekt.“ Sobald die ersten Häuser stehen, sei ein steigendes Interesse zu erwarten. Eine ähnliche Siedlung gibt es übrigens an der Herbststraße in Duisburg-Meiderich.