Oberhausen. . Bereich für Statistik legt die neueste Bevölkerungsprognose auf den Tisch. Danach wird es bis 2025 deutlich mehr über 80-jährige Oberhausener geben.

Wie viele Einwohner leben im Jahr 2025 in Oberhausen? Schon jetzt steht fest: „Wir werden weniger, älter, bunter.“ Das ermittelten die Mitarbeiter des städtischen Bereichs für Statistik, die soeben ihre neueste Bevölkerungsprognose auf den Tisch legten.

Seit 2005 erstellt Oberhausen eigene Vorausberechnungen. Die letzte ist fünf Jahre alt. Der damals ermittelte Kindermangel bleibt dank verstärktem Zuzug von Familien und hohen Flüchtlingszahlen aus. Statt dessen steigt die Zahl der Kinder unter elf Jahren in Oberhausen unerwartet an. Eine Vorlage mit neuen Zahlen war also dringend erforderlich.

Denn darauf beruhen sämtliche Planungen, unter anderem für Kindertageseinrichtungen und Schulen. „Besondere Bedeutung kommt den Berechnungen für die einzelnen Stadtteile zu“, betont Dezernentin Elke Münich. Denn nur so lasse sich ablesen: „Wo viele Familien leben, benötigen wir Kitas, wo überwiegend Ältere wohnen, mehr altengerechte Angebote.“

Es gibt wieder mehr Kinder

Ulrike Schönfeld Nastoll, Bereichsleiterin Statistik, schränkt ein: „In die Glaskugel gucken, können wir aber nicht.“ Prognosen könnten nur Tendenzen aufzeigen. Um dies so genau wie möglich zu tun, arbeiteten die Statistiker mit zwei Varianten. Variante 2 wurde mit den Durchschnittswerten der vergangenen Jahre berechnet.

„Variante 1 geht davon aus, dass in Oberhausen künftig verstärkt gebaut wird“, erläutert Thomas Meister (Bereich Statistik). Außerdem würden darin Altenheimstandorte von der Berechnung ausgeschlossen, „um die Altersstruktur des Stadtteils nicht zu verfälschen“.

Sterkrade am wenigsten

Den höchsten Bevölkerungsrückgang erwarten die Statistiker in Oberhausen-Mitte / Styrum (-738 bis -1088 Einwohner oder -2,9 bis -4,3 Prozent). Den geringsten Rückgang dagegen in Sterkrade Mitte (-244 bis -354 Einwohner oder -0,5 bis -0,7 Prozent) bzw. in Sterkrade-Nord (-233 bis -306 Personen oder -0,7 bis -0,9 Prozent).

Auf die gesamte Stadt bezogen sinkt die Einwohnerzahl bis 2025 nach Variante 1 auf 207 618 (-2706 Einwohner oder -1,3 Prozent im Vergleich zum Jahr 2014). Nach Variante 2 auf 206 402 (-3922 oder -1,9 Prozent). Diese neue Prognose wird jetzt als Basis für alle künftigen Planungen den Bezirksvertretungen und Ausschüssen vorgelegt.

Für die Altersgruppe der über 80-Jährigen errechneten die Statistiker einen deutlichen Zuwachs. Je nach Variante zwischen +1992 bis +2234 Einwohnern. Gleiches gilt für die 55- bis 64-Jährigen (+2488 bis +2507) und die 25- bis 39-Jährigen (+316 bis +435). Auch die Gruppe der 65-Jährigen und älter wächst: um +5422 bis +6022. Und es gibt wieder mehr Kinder unter elf (+121 bis +208).

Allerdings stehen diesen positiven Zahlen herbe Verluste in anderen Altersgruppen gegenüber. So schrumpft der Anteil der 40- bis 54-Jährigen (-8340 bis -8781). Aber auch der der 18- bis 24-Jährigen (-2473 bis -2524). Die Zahl der unter 18-Jährigen sinkt insgesamt um -847 bis -888. Die der 18- bis unter 65-Jährigen von -7871 bis -8456.

Stabilere Geburtenraten, verstärkte Zuzüge von Familien reichen aber letztlich nicht aus. Für alle sechs Oberhausener Sozialräume gilt: Bis zum Jahr 2025 werden dort weniger Menschen leben.