Oberhausen. Bis 2015 wird Oberhausen acht Prozent weniger Einwohner haben. Damit will sich der Oberbürgermeister-Kandidat Daniel Schranz (CDU) nicht abfinden.

Wenn Oberhausen nicht handelt, dann leben hier schon in sechs Jahren weniger als 200.000 Einwohner. In zehn Jahren wird Oberhausen acht Prozent der heutigen Bürger verloren haben. „Diese Entwicklung hat dramatische Folgen für Steuereinnahmen und Finanzzuschüsse. Die Infrastruktur, von Schulen, über Kanäle bis hin zu Friedhöfen, muss angepasst werden – ebenso wie der Personalbestand im Rathaus und bei Stadttöchtern“, sagte CDU-Fraktionschef und Oberbürgermeister-Kandidat Daniel Schranz anlässlich der Vorstellung einer Anfrage ans Rathaus mit über 100 Fragen zur Bevölkerungsentwicklung in Oberhausen.

Ende der Steuererhöhungspolitik

Schranz forderte die Stadtgesellschaft auf, sich mit dem negativen Bevölkerungstrend nicht abzufinden. „Wir müssen mehr für Oberhausen werben und versuchen, etwas gegen die Abwanderung von Bürgern zu tun.“ Dazu gehöre für die CDU ein Ende der Steuererhöhungspolitik. „Die höchsten Gewerbe- und Grundsteuersätze treiben Bürger und Unternehmen aus der Stadt raus. Das muss aufhören.“

Oberhausen weise immer noch zu wenige Gebiete für Einfamilienhäuser aus, um Eltern mit Kindern hierhin zu locken oder hier halten zu können. Dabei sei es auch erforderlich, die Zahl der Arbeitsplätze zu erhöhen. „Wir müssen endlich handeln und den privaten Eigentümern der freien Gewerbegebiete Konzepte dafür anbieten.“

Auszeichnung für beispielhafte Arbeit

Die CDU hält eine gute Integrationspolitik von Bürgern mit ausländischen Wurzeln für entscheidend, um den Standort Oberhausen zu stärken. Deshalb will die Partei die Stadt anregen, einen Integrationspreis für beispielhafte Integrationsarbeit von Firmen, Privatleuten oder Vereinen auszuloben.

Der Preis soll vorbildliches Engagement durch innovative Projekte würdigen.

Den tiefgreifenden Wandel der Oberhausener Bevölkerung (multikultureller, älter und weniger) habe die SPD-dominierte Stadtspitze bisher verschlafen. „Es fehlt an einer Gesamtstrategie, wie wir auf den demografischen Wandel reagieren. Jeder stückelt vor sich hin. Oberhausen liegt im Vergleich zu anderen Städten wie Hagen und Bielefeld um Jahre zurück“, meint Schranz.

Zuwanderung löst Bevölkerungsschwund nicht

Der langjährige Oppositionsführer fordert die Stadtspitze auf, sich einzugestehen, dass trotz aller Bemühen um junge Zuzügler eine Reihe von leer stehenden Wohnungen wohl nie mehr angemietet werden, etwa weil sie an der lauten Mülheimer Straße liegen. Schranz denkt dabei an den Abriss ganzer Zeilen von Wohnhäusern für mehr Parks – ähnlich wie es Duisburg vorgemacht hat. „Der Rückbau als Antwort auf den demografischen Wandel bringt mehr Grünflächen – und durchlüftet dicht bebaute Viertel. Das verringert die Feinstaublast.“

Die anhaltende Zuwanderung nach Deutschland mildert nach Ansicht des CDU-Ratsherrn zwar das Problem der schrumpfenden Bevölkerung in Oberhausen ab, wird es aber auf Dauer nicht lösen. Schranz plädiert dafür, neben die Aufnahme von Asylbewerbern auch verstärkt um gut gebildete Zuwanderer in der Welt zu werben. Denn die Wirtschaft sei auf der Suche nach Fachkräften, mit denen man den Wohlstand in Deutschland halten kann.