Oberhausen. Der Zonta Club startet mit „Glanzlichter“ ein neues Projekt gegen Armut. Enge Kooperation mit der Awo. Teilhabe am sozialen Leben wieder ermöglichen.
Der Zonta Club Oberhausen hat sich in diesem Jahr für ein neues Projekt entschieden. „Glanzlichter – finanzielle Sonderhilfen für bedürftige Frauen ab 60 Jahren“ wird ab sofort in Kooperation mit der Arbeiterwohlfahrt (Awo) eingerichtet. Ziel ist es, von Armut betroffenen bzw. an der Armutsgrenze lebenden Frauen die Teilhabe am sozialen Leben zu ermöglichen und ihnen schnell und unbürokratisch zu helfen.
Der Paritätische Wohlfahrtsverband hat in seinem Bericht „Die zerklüftete Republik“ dargestellt, dass die Armut in Deutschland innerhalb nur eines Jahres von 15 auf 15,5 Prozent gestiegen ist. Das größte Armutsrisiko tragen dem Bericht zufolge Erwerbslose, aber auch Alleinerziehende, Menschen ohne Bildungsabschluss sowie Rentner und Rentnerinnen, wobei die Altersarmut deutlich zunehme. Seit 2006 ist bei der letzten Gruppe ein rasanter Anstieg an Armut zu verzeichnen. Unter anderem weist das Ruhrgebiet überproportionale Zuwächse auf. Besonders betroffen sind Frauen.
Bis zu 300 Euro im Einzelfall
„Das gilt auch für Frauen in Oberhausen. Daher freut es mich besonders, dass der Zonta Club dieses Thema aufgegriffen hat“, sagt Britta Costecki, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Oberhausen.
Elke Münich, Sozialdezernentin der Stadt: „Wir sind als Stadt mit geringen finanziellen Möglichkeiten auf eine derartige Unterstützung durch ehrenamtliches Engagement angewiesen.“
In diesem Projekt geht es um gezielte, schnelle, individuelle, finanzielle Hilfe. Unterstützt werden Oberhausener Frauen ab 60 Jahren, deren Bedürftigkeit erwiesen ist. Die Unterstützung beträgt im Einzelfall maximal 300 Euro.
In einem möglichst einfachen und unbürokratischen Verfahren können die Anträge auf Unterstützung über den Runden Tisch der karitativen Verbände oder über die Oberhausener Tafel an die Awo gestellt werden, die dann im Rahmen der Vereinbarungen mit Zonta die Mittel vergibt.
Das dichte Netzwerk der Awo wird genutzt, um ohne zusätzliche Verwaltungskosten das Ziel des Projektes zu erreichen: Frauen, die ihrer Armut wegen zurückgezogen und isoliert leben, in schwierigen Situationen zu helfen und sie wieder teilhaben zu lassen am öffentlichen Leben.
Awo unterstützt fachlich
„Die Arbeiterwohlfahrt hat sich gerne bereit erklärt, bei diesem Projekt fachliche und personelle Unterstützung zu leisten, da wir nahe an den Verbänden beziehungsweise Menschen sind und den Bedarf in Oberhausen sehen“, sagt Jochen Kamps, Awo-Geschäftsführer.
Das Projekt startet in diesem Jahr mit einem Spendenvolumen von insgesamt 5000 Euro. „Uns ist bewusst, dass es sich immer nur um einen Tropfen auf den heißen Stein handelt. Aber sollte es gelingen, durch die Mittel zumindest einen kleinen Glanzpunkt im Leben von bedürftigen Frauen zu setzen, so ist unser Ziel erreicht“, erklärt Maria Guthoff, Präsidentin des Zonta Clubs.
Für Zonta Oberhausen begleitet Jeanette Schmitz das neue Projekt. Ansprechpartner bei der Arbeiterwohlfahrt wird Thomas Heipcke sein.