Oberhausen. . Für viele berufstätige Eltern ist das Angebot der Stadt der letzte Rettungsanker.Größerer Andrang in der nächsten Woche erwartet.
Wohin mit Max (6)? Maik Gillner war mit seiner Familie gerade aus dem Urlaub gekommen, als er von dem Kita-Streik erfuhr. „Ohne die Villa Kunterbunt wären wir echt aufgeschmissen gewesen“, sagt der Vater. Insgesamt 65 Kinder zählten die Mitarbeiter gestern in den drei von der Stadt angebotenen Notfall-Kindertageseinrichtungen.
Die Kita Villa Kunterbunt (John-Lennon-Platz) in Alt-Oberhausen gehört dazu. Außerdem die Kita Alsfeld (Dianastraße 70) in Sterkrade sowie die Kita (Ackerstraße 29) in Osterfeld. Bis zu 60 Kinder können täglich von 7 bis 17 Uhr während des Vollstreiks der Erzieher und Erzieherinnen in jeder Einrichtung betreut werden.
In der Villa Kunterbunt ( 23227) waren es gestern 37 Kinder. Die meisten Kinder sind über drei Jahre, eines darunter. Die Gruppen sind bunt gemischt, erzählt Notkita-Leiter Thorsten Krause. Viele Kinder besuchen die Einrichtung auch sonst, etliche kommen aus Lirich und der Innenstadt dazu. Bislang hätten die Kleinen die neue Situation „entspannt gemeistert“.
Verständnis für Streik
So wie Max. Der Sechsjährige tobt wild durch die Räume und springt seinem Papa schließlich atemlos entgegen. Der OGM-Mitarbeiter ist erleichtert. „Meine Frau und ich sind beide berufstätig.“ Großeltern wohnen zwar in der Nähe, sind aber gerade selbst verreist. „Sonst haben wir niemanden. Im schlimmsten Fall hätten wir abwechselnd um unbezahlten Urlaub bitten müssen“, sagt Maik Gillner. Zur Arbeit mitnehmen könnten sie Max nicht. „Aus versicherungstechnischen Gründen.“ Für den Streik hat der Vater trotzdem Verständnis, schränkt aber ein: „Nur zu lange sollte das nicht gehen.“
Bis 16 Uhr besucht derzeit auch Nadina (4) die Villa Kunterbunt. Ihre Mutter ist Zahnärztin, ihr Vater Maschinenbauingenieur. Der 37 -Jährige betont: „Wir sind für dieses Angebot sehr dankbar, denn auch wir haben niemanden, der auf die Kleine aufpassen könnte.“
Um 20 Kinder kümmerten sich gestern Sylvia Przybilla und ihr Team in der Kita Ackerstraße ( 666276). Aber die Leiterin ist sich sicher: „Es werden täglich mehr werden. Die erste Woche können viele Eltern auch dank des Feiertages noch gut überbrücken.“
Noch ist also Luft nach oben: In der Kita Alsfeld ( 640016) etwa nutzten gestern nur acht Kinder die Notbetreuung, erzählt Leiterin Doris Jakob. Hilfreich sei auch das Angebot einiger Arbeitgeber, die Kinder einfach mitzubringen. Das gilt übrigens auch für das Rathaus und das Jugendamt, wo sich dann tatsächlich jeweils ein Kind ansah, womit sich Mama oder Papa tagsüber so beschäftigen.