Oberhausen. . Die Kapazitäten in den Notgruppen sind begrenzt. Unternehmen versprechen, Verständnis zu zeigen – städtische Beschäftigte können Kinder mitbringen.

Mütter und Väter in Oberhausen, die aufgrund des unbefristeten Streiks der Erzieherinnen in den städtischen Kitas vor Problemen stehen, können auf Unterstützung ihres Arbeitgebers hoffen. „Bei Fragen der Kinderbetreuung wird das Verständnis in der Regel groß sein. Familienfreundlichkeit wird in den meisten Unternehmen mittlerweile groß geschrieben“, erklärte Martin Jonetzko, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes. Auch Jürgen Schmidt, Personaldezernent der Stadt versicherte bereits, dass Mitarbeiter im Zweifelsfall ihr Kind mit ins Büro nehmen können.

Ab Montag haben die Gewerkschaften, allen voran Verdi, die Beschäftigten in den Sozial- und Erziehungsberufen zur Arbeitsniederlegung aufgerufen. 229 Erzieherinnen sowie 140 Sozialarbeiter und Sozialpädagogen bei der Stadt sollen in den Ausstand treten – die 18 städtischen Kitas bleiben zu.

Die Verwaltung beabsichtigt, in Absprache mit den Gewerkschaften, in allen drei Stadtteilen von jeweils 7 bis 17 Uhr Notgruppen einzurichten. Doch die Kapazitäten werden dafür äußerst begrenzt sein. „Nach derzeitiger Planung wird pro Standort mindestens eine Gruppe für 20 Kinder eingerichtet“, so Stadtsprecher Martin Berger. Je nachdem, ob weiteres Personal abgestellt werden kann, könnten drei Gruppen pro Standort gestemmt werden – 180 Kinder könnten so im Optimalfall insgesamt unterkommen. Die Betreuung dort wird nach dem Prinzip „wer zuerst kommt, mahlt zuerst“ ablaufen.

Frühzeitig mit Vorgesetzten reden

Personaldezernent Schmidt betont, dass den Beschäftigten der Stadtverwaltung bei Bedarf für die Dauer des Streiks angeboten wird, ihre Kinder mit in die Dienststelle zu bringen oder die jeweilige Arbeitszeit flexibel zu gestalten. Er appelliert an andere Arbeitgeber, auch diesem Beispiel zu folgen und ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vorübergehende Betreuungsalternativen anzubieten.

„Es ist ratsam, frühzeitig das Gespräch mit seinem Vorgesetzten zu suchen“, ergänzt Matthias Heidmeier, der Sprecher des Unternehmerverbands. Sollte es nicht möglich sein, das eigene Kind bei Großeltern, Verwandten oder Bekannten zu lassen, gebe es verschiedene Optionen. „Man kann kurzfristig einen Urlaubstag einlegen oder den Abbau von Überstunden vereinbaren.“ Nach Absprache könnte im Zweifelsfall das Kind zur Arbeit mitgebracht werden.

So etwa beim Fraunhofer Institut Umsicht. „Auf dem kleinen Dienstweg gibt es sicherlich Möglichkeiten, das zu regeln“, erklärt Sprecherin Iris Kumpmann. Bereits seit längerem gibt es dort ein „Mit-Kind-Büro“, das mit Wickeltisch sowie Spielzeug ausgestattet ist. „Außerdem hat die Fraunhofer Gesellschaft eine Telefon-Hotline geschaltet, um bei Fragen der Betreuung zu helfen und kurzfristig Betreuungsplätze zu vermitteln.“