Oberhausen. . Über 200 Erzieher und Sozialarbeiter versammelten sich im Zentrum Altenberg. Gewerkschaft Verdi richtet sich auf einen längeren Arbeitskampf ein.
Dicht an dicht stehen über 200 Mitarbeiter der Kitas und der Sozialen Dienste der Stadt Oberhausen in der Schmiede der ehemaligen Zinkfabrik Altenberg. Einige strecken den Daumen nach oben, andere machen auf Plakaten deutlich, worum es ihnen geht: „Soziale Berufe aufwerten.“ Die kommunalen Arbeitgeber hätten sich auch nach fünf Tarifrunden dieser Aufwertung verweigert. „Und deshalb streiken wir“, sagt eine Erzieherin. Die Stimmung ist kämpferisch, die Gewerkschaft Verdi ist mit der Resonanz zufrieden.
„Von den 110 Beschäftigten in den Sozialen Diensten streiken über 60, von den 220 Erzieherinnen in den Kitas gut 160“, sagt Verdi-Geschäftsführerin Henrike Greven. Einige haben auch ihre eigenen Kinder mitgebracht.
Weitere Aktionen
Erfreut ist Greven darüber, dass sich der Oberhausener Stadtelternbeirat mit den Forderungen der Streikenden solidarisiere. „Der Vorsitzende Matthias Leipert hat heute in unserer Versammlung erklärt, dass der Streik zwar schmerze, aber der Elternbeirat voll hinter den Forderungen der Erzieherinnen und Erzieher nach einer höheren Eingruppierung und Aufwertung stehe“, sagt Greven.
In den kommenden Tage wollen die Streikenden mit Aktionen in die Öffentlichkeit gehen, um weiter für ihre Forderungen zu werben. Insbesondere die Sozialarbeiter wollen auf sich aufmerksam machen. „Bei der Berichterstattung geht bislang unter, dass sie in ganz vielen wichtigen Bereichen arbeiten“, sagt Greven. Erzieherische Jugendhilfe, Drogenberatungsstelle, Gesundheitsamt, Integrationsamt, psychologische Beratungsstelle, Kinder im Mittelpunkt, Jugendgerichtshilfe und etliche mehr.
"Auf mindestens zwei Wochen einstellen"
„Am Mittwoch nächster Woche wird es eine zentrale Landesdelegiertenkonferenz geben, die dann entscheidet, wie es im Arbeitskampf weitergeht“, kündigt Greven an. Mit einem raschen Streik-Ende ist also nicht zu rechnen. "Auf mindestens zwei Wochen sollte man sich einstellen.“
Derzeit haben lediglich drei städtische Kitas mit je zwei Gruppen für Notfälle geöffnet. Reicht dies aus, immerhin werden in den 18 städtischen Tageseinrichtungen rund 1800 Kinder betreut? „Bei uns gab es bislang keine einzige Anfrage, ob jemand unserer Mitarbeiter eventuell frei nehmen kann, weil die Kita geschlossen ist“, sagt Kaufhof-Geschäftsführerin Monika Lohmer-Knopp. Sie vermutet, dass die Betreuung anderweitig geregelt wurde. Sollte es allerdings Probleme geben, werde man alles tun, um schnell und flexibel reagieren zu können. Auch bei der Kreishandwerkerschaft hat man nichts davon gehört, dass es in den Mitgliedsbetrieben zu Engpässen gekommen ist.