Oberhausen. . Stadt bittet Gewerkschaften um ein Gespräch. Entscheidung über Notfallplan fällt heute. Mutter beschwert sich über schleppende Informationen.

Ein unbefristeter Kita-Streik in den 18 städtischen Kindertageseinrichtungen droht. Betroffen sind knapp 1800 Kinder. Berufstätige Eltern setzen auf die Einrichtung von Notgruppen. „Aber ob, wann und wo es die geben wird – darüber haben wir bis heute nichts von der Stadt gehört“, beschwert sich jetzt die Mutter eines dreijährigen Sohnes bei der WAZ.

Für den Streik selbst habe sie Verständnis: „Die Erzieherinnen leisten eine wichtige Arbeit, die mehr Anerkennung verdient – gesellschaftlich und auch finanziell.“ Was die Oberhausenerin aber ärgert: „Die Informationspolitik der Stadtverwaltung.“ Dass die Mitglieder der Gewerkschaften Verdi und GEW für den Streik stimmen werden, gilt als sicher.

Am heutigen Mittwoch liegt das Ergebnis der Urabstimmung über einen Vollstreik im städtischen Sozial- und Erziehungsdienst vor.

Noch wenig Hinweise für Eltern

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„Was aber bedeutet das für uns als berufstätige Eltern? Worauf und wie bereiten wir uns am besten vor?“, fragt sich die Mutter. Auf der Homepage der Stadtverwaltung Oberhausen habe sie bis zum gestrigen Dienstag vergeblich nach Hinweisen gesucht. „Immerhin erfuhren wir durch die Medien, dass die Stadt angekündigt hat, für die betroffenen Eltern einen Notfallplan anzubieten.“

Stadtsprecher Martin Berger sagt dazu auf Nachfrage: „Das ist richtig, aber für alle weiteren Einzelheiten mussten wir doch zumindest das Ergebnis der Urabstimmung abwarten.“ Für den heutigen Mittwoch habe die Stadt jedenfalls Vertreter der beiden Gewerkschaften zum Gespräch gebeten. „Wir werden alles dafür tun, um im Interesse der Eltern gegebenenfalls Notgruppen anbieten zu können.“ Sobald die Gewerkschaftsvertreter dafür grünes Licht geben, „werden wir die Eltern informieren“.

Eltern sollen genug Zeit zur Vorbereitung bekommen

Für die Sorgen berufstätiger Eltern zeigt aber auch Verdi-Geschäftsführerin Henrike Greven Verständnis. „Wir haben bei vorherigen Warnstreiks immer rechtzeitig informiert – und werden das auch diesmal tun.“ Einen Streikbeginn bereits in dieser Woche schließt Greven deshalb aus. „Alle betroffenen Eltern sollen noch genug Zeit haben, um eine alternative Betreuung zu finden.“

Unter den Eltern geht bereits jetzt das Gerücht um, es werde in Oberhausen zumindest drei Einrichtungen mit je 60 Notbetreuungsplätzen geben. „180 Plätze insgesamt, damit wäre für gerade einmal zehn Prozent der betroffenen Eltern eine Lösung gefunden“, hat die Oberhausener Mutter rasch ausgerechnet.

Sie hofft nun, dass es vielleicht doch noch ein paar Einrichtungen mehr werden.