Oberhausen. Erst ließ die Stadt Oberhausener Kindergärten zurückbauen, doch jetzt müssen wieder neue Kitas errichtet werden: Es gibt überraschend viele Kinder.

Wie sieht das Oberhausen von morgen aus? Anders als gedacht auf alle Fälle. Denn der statistisch ermittelte Kindermangel bleibt dank verstärktem Zuzug von Familien und unerwartet hohen Flüchtlingszahlen aus. Statt dessen steigt die Zahl der Kinder unter elf Jahren an.

Eine Vorlage mit neuen Zahlen legt der städtische Bereich für Statistik den Ausschüssen im Juni vor. Klar ist aber schon heute: Es wird eng in den Kindertageseinrichtungen und Schulen. Eine Wendung, mit der 2004 noch niemand gerechnet hatte – waren doch damals und in den Folgejahren sieben Einrichtungen zurückgebaut und 500 Plätze gestrichen worden.

Drei neue Kindergärten in Bau

Der Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz für Kinder unter drei Jahren wendete das Blatt. „Immer mehr Eltern akzeptieren die Kindertageseinrichtungen inzwischen auch für ihre Kleinsten als Bildungseinrichtung“, sagt Dezernentin Elke Münich (Familie, Bildung, Soziales). Und so stieg der Bedarf im Laufe der letzten Jahre an.

Vorläufiger Höhepunkt: Für das kommende Kindergartenjahr sind gleich drei neue Einrichtungen im Bau, eine im Knappenviertel, eine in Alsfeld und nun auch noch eine in der Stadtmitte. Außerdem wird das Angebot der städtischen Kita in Königshardt um einen Anbau und damit eine ganze Gruppe erweitert.

Anteil der über 80-Jährigen soll rasant steigen

Ob die Bevölkerungsprognose, die das statistische Landesamt (IT.NRW) jetzt für Oberhausen veröffentlichte (siehe Grafik), damit noch Bestand hat, dürfte fraglich sein. „Das Amt bekommt seine Zahlen ja von uns und hinkt in der Regel ein, zwei Jahre hinterher“, erläutert Münich. Laut IT.NRW schrumpft die Einwohnerzahl dieser Stadt von 209 097 im Jahr 2014 auf 198 747 im Jahr 2040. Der Anteil der über 80-Jährigen soll dagegen rasant steigen: von 11 860 (2014) auf 18 480 (2040). Zumindest den Trend zur älter werdenden Bevölkerung können auch die Experten der Stadt bestätigen. Generell soll der Bereich Statistik die Einwohnerzahlen aber künftig in deutlich kürzeren Abständen erheben.

Noch geht aber auch Elke Münich davon aus, dass bereits in 25 Jahren fast jeder zehnte Oberhausener über 80 Jahre alt sein wird. Die Stadt sehe sich aber gut gewappnet, versichern Magnus Dellwig vom Büro der Oberbürgermeisters, Jürgen Jäschke (Fachbereich ältere Menschen) und Seniorenbeauftragte Nese Özcelik. Das fange bei öffentlich gefördertem barrierefreiem Wohnraum an, reiche über ambulante Hilfen bis zu ersten Wohngruppen für Demenzkranke.