Berlin. Verdi hat Streiks in Kitas beschlossen. 93,44 Prozent der befragten Mitglieder sprachen sich dafür aus. Starten soll der Streik in NRW am Montag.

Viele Eltern in Nordrhein-Westfalen müssen von Montag an mit geschlossenen Kitas rechnen. Rund 1000 kommunale Kitas sollen unbefristet bestreikt werden, teilte der Landesverband der Gewerkschaft Verdi am Mittwoch in Düsseldorf mit. In anderen Bundesländern sollen Streiks teils bereits am Freitag beginnen.

Grundlage ist ein bundesweites Votum der Verdi-Mitglieder bei der Urabstimmung von mehr als 93 Prozent. Schwerpunkte der Aktionen in NRW sind das Ruhrgebiet, das Rheinland und Ostwestfalen. In besonders hart betroffenen Städten und Gemeinden will Verdi mit den zuständigen Verwaltungen für die Einrichtung von Notgruppen sorgen.

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Nach fünf Runden hatten die Gewerkschaften die Tarifverhandlungen für die bundesweit 240.000 Erzieher und Sozialarbeiter in kommunalen Einrichtungen in der vergangenen Woche für gescheitert erklärt. Verdi, die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und dbb fordern eine finanzielle Aufwertung der Sozial- und Erziehungsberufe unter anderem durch eine höhere Eingruppierung. Nach Angaben der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) beläuft sich die Gesamtforderung auf 1,2 Milliarden Euro.

Die VKA kritisierte die geplanten Arbeitskämpfe scharf. "Die angekündigten Streiks sind vollkommen unangemessenen und überzogenen", sagte Hauptgeschäftsführer Manfred Hoffmann der "Rheinischen Post". "Mit den Streiks in Kindertagesstätten sorgen die Gewerkschaften immer wieder für massive Belastung von Kindern und Eltern, ohne dass dies die Verhandlungen inhaltlich weiterbringt." (dpa)

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