Alle Krankenhäuser vor Ort stellen schon jetzt einen verstärkten Andrang in den Notfall-Ambulanzen fest. „Bei uns haben sich die Wartezeiten deutlich verlängert“, sagt Dr. Klaus Becker, Chefarzt der Inneren Medizin am St. Clemens-Hospital.
Deshalb setze das Haus seit Anfang April dort zwei statt einem Mediziner ein. Die Streichung von Notfall-Praxen der niedergelassenen Kollegen und die Schließung von Facharztpraxen würden das Problem noch verschärfen.
Auch aus der Helios St. Elisabeth Klinik heißt es: „Wir bemerken einen Trend zur Inanspruchnahme der Notfallaufnahme.“ Die Wartezeiten für Patienten mit leichteren Erkrankungen hätten sich erhöht, so Sprecherin Corinna Saccaro.
Skepsis zumindest über die Streichung von Facharztpraxen macht sich selbst bei der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein breit. Bei der Feststellung einer Überversorgung dürfe man sich nicht nur auf statistische Berechnungen verlassen, so KV-Sprecher Christopher Schneider. Denn Ärzte in Ballungsräumen behandelten oft Patienten aus dem Umland mit.