Oberhausen. . Die Polizei sieht eine positive Entwicklung: 20 Oberhausener Jugendliche sind durch wiederholte Taten 2014 aufgefallen – weniger als in den Vorjahren.
Die Zahl der jugendlichen Intensivtäter ist im vergangenen Jahr erneut zurückgegangen. Wie die Polizei bei der Vorstellung des Kriminalitätsberichts 2014 mitteilte, gelten nur noch 20 junge Oberhausener als besonders auffällige Mehrfachtäter. Noch 2011 waren es 34 Personen, die wiederholt durch Gewalt-, Raub- und Körperverletzungsdelikte aufgefallen sind. Polizeipräsidentin Kerstin Wittmeier und Uwe Mainz, der Leiter der Direktion Kriminalität, werten diese positive Entwicklung als Zeichen dafür, dass die eingeleiteten Maßnahmen greifen. „Das Intensivtäterkonzept zeigt Wirkung“, so Mainz.
Rückgang bei der Gewaltkriminalität
Besonders im Bereich der Gewaltkriminalität sei dies deutlich spürbar: Von den insgesamt 600 Tatverdächtigen in diesen Bereich, waren im vergangenen Jahr nur 175 jünger als 21 Jahre. Seit 2007 hat sich diese Zahl somit halbiert – damals wurden noch 373 junge Gewalttäter verzeichnet. Ein wichtiger Baustein, der laut Mainz mit zu diesem Rückgang beigetragen habe, ist die Aktion „Gelbe Karte“, die zusammen mit der Stadt durchgeführt wird. Jugendlichen und junge Erwachsenen, die durch ein erhöhtes Aggressionspotenzial auffallen, wird angedroht, keinen Führerschein zu bekommen oder ein Fahrverbot zu erhalten.
Zwei Überlegungen stecken hinter der Gelben Karte: Zum einen gehen Polizei und Stadt davon aus, dass die Täter auch im Straßenverkehr eher rücksichtslos agieren und für andere Verkehrsteilnehmer eine Gefahr darstellen. Zum anderen sollen die Täter damit konfrontiert werden, im Zweifelsfall ihren Führerschein zu verlieren.
Polizei und Ämter sind überzeugt
114 Gelbe Karten wurden im vergangenen Jahr an jugendliche Gewalttäter verteilt – 2013 waren es 75. In 16 Fällen wurde die Führerscheinstelle über den Versand einer Roten Karte informiert, was bedeutet, dass die Fahrerlaubnis entzogen wird – 2013 war dies acht Mal der Fall.
Nicht nur die Polizei ist von der Aktion überzeugt. „Wir sehen das Projekt sehr positiv, es ist ein wichtiger Baustein gegen Jugendkriminalität“, erklärt etwa auch Horst Ohletz, Bereichsleiter Öffentliche Ordnung bei der Stadtverwaltung. „Wir sind an einer Fortführung interessiert, weil es ein erfolgreiches Projekt ist“, kündigt er an.
Polizeipräsidentin Wittmeier lobt die Kooperation. „Dieses Projekt hat sich bewährt.“ Um den Tätern beizukommen, müsse jedoch auch die Strafe möglichst schnell auf eine Tat folgen, spricht sie einen weiteren Baustein im Kampf gegen die Jugendkriminalität an. „Es gibt die Möglichkeit, dass die Staatsanwaltschaft in Duisburg die Verfahren gegen junge Täter vorzieht und dadurch beschleunigt.“