Oberhausen. Das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium ist die erste zertifizierte Schule der Stadt. Die Schüler-Arbeitsgemeinschaft veranstaltet viele Aktionen.
Das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium ist seit Montag offiziell eine Fairtrade-School. Damit ist das Gymnasium die erste Schule in Oberhausen, die den fairen Handel von Waren auf seiner Agenda hat und die Kriterien der Kampagne von der Organisation TransFair erfüllt. Deutschlandweit ist die Schule die Nummer 113. Umweltdezernentin Sabine Lauxen und TransFair-Referent Carsten Elkmann überreichten im Rathaus das Siegel. Zudem gab es von der Stadt noch einen Check über 250 Euro.
Bei Fairtrade geht es vor allem um Produkte aus Entwicklungsländern wie Kaffee, Tee, Bananen, Zucker oder Kakao. Die Produktionsbedingungen, unter denen diese Waren hergestellt werden, sind oftmals menschenunwürdig, beinhalten Kinderarbeit. Auch reicht das Geld, das beim einfachen Bauern ankommt, oft nicht aus, um damit sein Leben zu bestreiten – Mitspracherecht beim Endverbraucherpreis hat er nicht. Die Idee Fairtrade möchte bei diesen Themen Abhilfe schaffen – gerechte Preise zahlen.
Schüler geschockt von Kinderarbeit
Eine Idee, die 34 Schüler vom Freiherr-vom-Stein-Gymnasium überzeugt. Die Fünft- bis Achtklässler sind Teil der Fairtrade-AG, die sich im September 2014 gegründet hat. Sie wird von Lehrer Martin Poretschkin geleitet. Die Initiative entstand in seiner siebten Klasse. „Wir haben in Erdkunde über Kinderarbeit gesprochen. Die Schüler waren sehr bewegt von den Zuständen“, erzählt Poretschkin. Man müsse doch was dagegen tun können – die Klasse stieß auf Fairtrade.
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Seitdem haben die Jugendlichen viel auf die Beine gestellt hat. AG-Mitglied Georg berichtet: „Wir haben beim Tag der offenen Tür, beim Sommer- und Nikolauskonzert Fairtrade-Produkte verkauft.“ Auch den Schulkiosk holten sie ins Boot. Dort wird nur noch Fairtrade-Kaffee angeboten und auch anderes kommt aus dem gerechten Handel.
Im Lehrerzimmer gibt es einen Selbstbedienungsstand mit Fairtrade-Süßigkeiten. Vor allem erwähnenswert: Die Initiative schaffte es ins schulinterne Curriculum. Das Lehrer-Kollegium überlegt gemeinsam, in welche Fächer das Thema eingebaut werden kann.
Ernennung sei tolles Signal
So schafften sie es in Rekordzeit zur Fairtrade-School. Sabine Lauxen ist stolz. „Die Schüler haben wahnsinnig viel getan und wir haben sie gern unterstützt.“ Oberhausen ist seit 2013 Fairtrade-Town. Dieses Jahr steht die Rezertifizierung an. „Man muss nachweisen, dass die Bemühungen nicht nachgelassen haben, mehr Läden Fairtrade-Produkte handeln.“ Die Ernennung der Schule sei ein tolles Signal.
Deswegen gibt es für die sozial engagierten Jugendlichen auch zwei feste Sitze im Fairtrade-Arbeitskreis der Stadt, der alle vier bis sechs Wochen tagt. Mitgestalten und Info-Transfer lautet die Aufforderung.