Oberhausen. Passend zum Internationalen Frauentag macht Verdi Oberhausen mobil und forderte offensiv in der Sterkrader Innenstadt ein Gehaltsplus von 10 Prozent für Erzieherinnen.

In auffallenden lilafarbenen Umhängen und mit Trillerpfeifen schlängelten sich Frauen der Dienstleistungsgewerkschaft Ver­di am Samstagvormittag durch die Reihen der Marktbesucher in der Sterkrader Fußgängerzone. Sie machten auf die Forderung von Verdi aufmerksam, die in sozialen Berufen Arbeitenden tariflich so einzugruppieren, dass sie zehn Prozent mehr verdienen.

Die Gewerkschaft hatte die entsprechenden Tarifbestimmungen zum Jahresende 2014 gekündigt. Eine erste Verhandlungsrunde mit den kommunalen Arbeitgebern verlief allerdings ergebnislos. Vor der zweiten Verhandlungsrunde am 23. März zogen die Frauen daher mit Plakaten wie „Für gute Arbeit gutes Geld“ und „Weil wir Grundrechte realisieren“ durch die Straßen.

Anforderungen an Erzieherinnen ist stetig am Steigen

„Jeden Tag leisten die Fachkräfte in den Kitas, in der offenen Jugendarbeit, in der Schulsozialarbeit, in den Sozialen Diensten, den Beratungsstellen sowie den Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit eine wichtige und sehr bedeutsame Arbeit“, sagt Verdi-Bezirksgeschäftsführerin Henrike Greven. Gestiegene Verantwortung und gestiegene Anforderungen an Qualifikation und Ausbildung müssten sich aber auch in einer verbesserten Eingruppierung widerspiegeln.

Eine anhaltend hohe Zahl Einzelner oder ganzer Familien in schwierigen Lebenssituationen und der eingeschlagene Weg der Integration Behinderter in das Alltagsleben, so argumentiert die Gewerkschaft, stelle an die Dienste von Erzieherinnen und Sozialarbeitern immer höhere Anforderungen. Das müsse sich auch in der Bezahlung ausdrücken, zumal ein Großteil der Betroffenen Teilzeitstellen habe und oftmals noch einer Zusatztätigkeit nachgehe, um über die Runden zu kommen.

Gespräche mit den Bürgern

Deshalb fordert Verdi, dass zum Beispiel eine ausgebildete Erzieherin statt heute 2700 Euro brutto künftig 2920 Euro bekommt und eine erfahrene Sozialarbeiterin statt 3420 Euro künftig 3620 Euro.

Henrike Greven wertete die Aktion als gelungen: „Wir wollten auffallen und sind mit den Menschen, die dazu bereit waren, ins Gespräch gekommen.“ Das sei angesichts des Internationalen Frauentags am 8. März das Ziel gewesen.