Oberhausen. . Der Bedarf steigt an: Stadt und freie Träger stellen für das Kindergartenjahr 2015/16 insgesamt 6028 Plätze in Kindertagesstätten zur Verfügung.

Für das kommende Kindergartenjahr stocken die Stadt und die freien Träger die Zahl der Plätze in den Oberhausener Einrichtungen deutlich auf. Die evangelischen Gemeinden, der katholische Kita-Zweckverband und weitere freie Träger – unter anderem die Elterninitiative Löwenzahn – werden temporär 263 zusätzliche Plätze in ihren Kindertageseinrichtungen (Kita) zur Verfügung stellen. In den städtischen Kitas sollen weitere 151 Plätze entstehen. Doch damit ist es nicht getan: Als dauerhafte Lösung ist zudem der Bau von zwei weiteren Einrichtungen geplant, sowie eine Erweiterung der städtischen Kita Villa Kunterbunt. Dies geht aus einer aktuellen Vorlage zur Planung des Kindergartenjahres 2015/16 für den Jugendhilfeausschuss hervor.

So stehen insgesamt 1540 Plätze für Kinder unter drei Jahren (U3) zur Verfügung, 990 davon in Kitas und 550 in der Kindertagespflege. Dies entspricht nach Darstellung der Verwaltung einer Bedarfsdeckung von 36,16 Prozent. Für die älteren Kinder ab drei Jahren und bis zum Grundschulalter werden 5038 Plätze vorgehalten – damit soll der Bedarf zu fast 91 Prozent gedeckt werden können.

Noch vor wenigen Jahren ging die Stadt davon aus, dass die Nachfrage nach Kita-Plätzen als Folge des demografischen Wandels deutlich zurückgehen würde. Doch sollte sich diese Prognose nicht bewahrheiten: Der Bedarf steigt weiter an. „Der Geburtenrückgang greift weiterhin, allerdings bleiben die Kinderzahlen auf einem höheren Niveau als ursprünglich prognostiziert. Der Zuzug von Familien nach Oberhausen trägt ebenfalls dazu bei“, heißt es dazu in der Vorlage für den Jugendhilfeausschuss.

Weitere Plätze können geschaffen werden

Das Platzangebot für Kinder mit Behinderungen in inklusiver Betreuung umfasst 191 Plätze, davon 8 Plätze für Kinder unter 3 Jahren. Im laufenden Jahr könnte sich die Zahl der inklusiv zu betreuenden Kinder noch vergrößern, falls in Einzelfällen der Anspruch auf Eingliederungshilfe festgestellt werden konnte.

Kita im Knappenviertel geplant

Auch ein gesteigertes Nachfrageverhalten sei zu verzeichnen – immer mehr Eltern wollen ihre Kinder in eine Kindertageseinrichtung geben. Das Betreuungsgeld hat diesem Trend nicht entgegengewirkt. Lag die Nachfrage 2010 noch bei rund 86 Prozent bei den Ü3–Plätzen, so ist diese inzwischen auf 90 Prozent gestiegen.

Vor diesem Hintergrund sei es erforderlich, das Platzangebot in Oberhausen sowohl mit temporären als auch mit dauerhaften Lösungen zu sichern. Im Kindergartenjahr 2015/16 soll darum eine Kita im Knappenviertel entstehen. Trägerinteressent ist dort der Oberhausener Caritasverband. Eine weitere Kindertageseinrichtung soll in Alsfeld von der Elterninitiative Löwenzahn errichtet werden. Die Abstimmungen zum Neubau zwischen Stadt und Träger finden aktuell statt. Zudem wird die städtische Einrichtung Villa Kunterbunt am John-Lennon-Platz ausgebaut.