Oberhausen. . 14 bis 17,5 zusätzliche Stellen sollen nach den Sommerferien eingerichtet werden. Land zahlt rund 912 000 Euro. Rathaus muss 228 000 Euro aufbringen.

Bis zu 17,5 zusätzliche Stellen für Schulsozialarbeiter will das Rathaus für drei Jahre einrichten. Möglich wird dies durch das Förderprogramm des Landes: Es stellt 50 Millionen Euro für Schulsozialarbeiter in NRW für 2015 bis 2017 zur Verfügung, davon erhält Oberhausen rund 912.000 Euro. Bedingung: Die Stadt muss einen Anteil in Höhe von zwanzig Prozent dieser Summe dazu tun.

Diese Finanzierung hatte die Landesregierung beschlossen, nachdem die Mittel des Bundes aus dem Bildungs- und Teilhabepaket (BUT) für Schulsozialarbeiter wie geplant ausliefen. 24 Stellen konnte Oberhausen davon von 2011 bis 2013 einrichten. Aus BUT-Restmitteln sowie aus Töpfen von Land und Stadt konnte Oberhausen danach „bei 61 Schulen immerhin 31 Schulsozialarbeiterstellen finanzieren“, sagt Schuldezernentin Elke Münich. „Aber der Bedarf ist höher, diese Rückmeldung kommt aus den Schulen.“ So kommen die zusätzlichen Landesmittel gerade recht.

Eine lohnenswerte Investition

„Wir müssen schauen, wie wir den Eigenanteil in Höhe von rund 228 000 Euro im Haushalt aufbringen“, sagt Kämmerer Apostolos Tsalastras, „aber das ist eine Investition, die wir uns leisten sollten.“ Weil die Folgekosten, wenn die Jugendlichen keinen Schulabschluss machen, für die Stadt viel größer sind. Für einen Schulabbrecher, der Leistungen nach dem SGB II bezieht, müsse die Stadt allein 300 Euro pro Monat für die Unterkunft bezahlen, das seien 3600 Euro im Jahr – und das möglicherweise 40 Jahre lang, rechnet der Kämmerer vor. Der Eigenanteil könne zum Beispiel durch die bisherigen kommunalen Schulsozialarbeiter-Stellen dargestellt werden, davon sei abhängig, ob 14,5 oder 17,5 neue Stellen eingerichtet würden.

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Schulsozialarbeit wirkt, davon sind die Verantwortlichen im Rathaus überzeugt. Durch den Einsatz der Sozialarbeiter sei erstmals ein Rückgang bei den Schülern ohne Schulabschluss zu verzeichnen gewesen.

Wie die zusätzlichen Stellen verteilt werden, soll der Lenkungskreis „Schulsozialarbeit“ steuern. „In diesem Gremium, dem Vertreter aller Schulformen, der Schulaufsicht oder der Stadt angehören, sollen die Bedarfe ermittelt werden“, erklärt Klaus Gohlke, Leiter des Bereichs Schule. So haben beispielsweise die Oberhausener Gymnasien den Wunsch nach Schulsozialarbeitern angemeldet. Dieser Schulform ist es nämlich nicht möglich, Lehrer- in Schulsozialarbeiterstellen umzuwandeln. Der Lenkungskreis wird ein Konzept erarbeiten und es den Fraktionen im Stadtrat vorlegen. Wenn es die Politik beschließt, könnten die neuen Kräfte zum 1. August 2015 eingestellt werden.