Oberhausen. .

Der Rat muss in seiner Sitzung am Montag, 15. Dezember, über die Existenz der Förderschulen in dieser Stadt entscheiden. Auf dem Tisch liegt der Vorschlag der Schulverwaltung, fünf der sechs Förderschulen in städtischer Trägerschaft aufzulösen und zum 1. August 2015 zu einer neuen Verbundschule mit den Förderschwerpunkten Lernen/Emotionale und Soziale Entwicklung zusammenzulegen und die Schüler mit den beiden unterschiedlichen Förderschwerpunkten an dem verbliebenen Standort gemeinsam zu unterrichten.

Dagegen regt sich Widerstand in der Kommunalpolitik, für die Ratssitzung haben sowohl die Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP als auch die Opposition (CDU, Linke, Bündnis Oberhausener Bürger) Änderungsanträge gestellt.

GEW fordert Schulerhalt

Die „Ampel“ will verhindern, dass die Otfried-Preußler-Schule wie vom Rathaus vorgeschlagen geschlossen wird. Deshalb beantragt die Koalition, dass in der neuen Verbundschule die Förderschüler Lernen und die Förderschüler Emotionale/Soziale Entwicklung getrennt unterrichtet werden. Für dieses „kooperative Modell“ hat die Schulaufsicht bereits ihr Okay gegeben. In der Praxis würde das bedeuten, dass der Standort Otfried-Preußler-Schule zunächst erhalten bliebe, bis das Konzept für einen so genannten „Schulischen Lernort“ steht. In einem solchen Modell gehören die Förderschüler zwar einer Regelschule an, werden aber an einem anderen Ort beschult. Mit dem Ziel, sie beizeiten an die Regelschule zurückzuführen.

Die Oppositionsparteien im Rat bleiben bei ihrer grundsätzlichen Kritik an den Förderschul-Plänen des Rathauses, „die ausschließlich strukturelle und finanzielle Aspekte berücksichtigen“, sagt Simone-Tatjana Stehr (CDU) und die Auswirkungen für die Regelschulen nicht in den Blick nehme. „Das wird der Idee der Inklusion nicht gerecht, die Förderschulen darf man nicht isoliert betrachten. Wir müssen uns Spielraum erhalten und nicht einfach alles dicht machen.“ In einem gemeinsamen Antrag fordern CDU, Linke und BOB, die Otfried-Preußler-Schule nicht zu schließen, sondern zum Schuljahr 2016/17 auslaufen zu lassen und stattdessen eine neue Verbundschule mit den Förderschwerpunkten Lernen sowie „Sprache und Kommunikation“ zu errichten.

Gewerkschaften (GEW, VBE) und Förderschulleitungen fordern einen Erhalt der Preußler-Schule.