Oberhausen. Noch in diesem Jahr soll in der Marktstraße kostenfreies WLAN verfügbar sein. Schnelles VDSL für alle Haushalte im Stadtgebiet ist bis 2017 geplant.
Die Innenstadt geht online: Noch in diesem Jahr soll nach dem Willen der Stadtspitze ein kostenfreies WLAN-Netz in der City eingerichtet werden. Besucher der Marktstraße könnten diesen kabellosen Internetzugang (WLAN) künftig nutzen, um mit Smartphone, Tablet und sogar mit einem regulären Laptop ausgiebig und mit hoher Geschwindigkeit im Netz zu surfen. Das Alt-Oberhausener Pilotprojekt soll wegweisend für andere Stadtteilzentren sein.
Apostolos Tsalastras, Erster Beigeordneter der Stadt, verspricht sich von dem kostenfreien Internet einen kräftigen Imageaufschwung für die zuletzt gebeutelte Innenstadt. „Die City wird attraktiver für Besucher, Startup-Firmen und kreative Unternehmer“, sagt der Kämmerer. Das WLAN-Netz berge Chancen für die Alt-Oberhausener Geschäftswelt: „Die Einzelhändler können in ihren Geschäften kreative Werbe-Ideen entwickeln, bei denen sie aufs Internet zugreifen.“
„Hotspots“ machen es möglich
Wie das WLAN praktisch zustande kommen soll, erläutert Tsalastras zunächst nicht: „Es gibt da mehrere Möglichkeiten, die wir prüfen.“ Klar sei: „Wir wollen eine Variante, die die Stadt kein zusätzliches Geld kostet.“
Möglich ist das WLAN-Netz in der City nur, weil es dort flächendeckend Zugang zu schnellem Internet gibt. Denn anders als beim mobilen Datennetz, bei dem man mit dem internetfähigen Handy über seinen Mobilfunkanbieter drahtlos ins Internet kommt und für heruntergeladene Datenmengen bezahlt, funktioniert die WLAN-Funktechnik über den häuslichen Internetanschluss. Es könnten offene Zugänge („Hotspots“) eingerichtet werden, die ein Smartphone erkennt und in die es sich einloggt. Das City-WLAN wäre schneller als das Datennetz übers Handy. Man kann es zudem mit Geräten ohne Mobilfunkvertrag oder Guthaben-Karte nutzen.
Betreiber wollen kräftig investieren
Das kostenfreie mobile Internet in der City gehört zu einem ganzen Paket von Maßnahmen, mit denen die Stadt in Sachen Internet gewaltig aufholen will. In den kommenden zwei Jahren sollen alle Inter-Kunden an schnelles Netz, sogenanntes VDSL, angeschlossen werden. Ein lange von Bürgern geforderter Schritt, denn aktuell hat weniger als jeder zweite Haushalt VDSL (50 Megabit/Sekunde).
Tsalastras hat jüngst mit großen Netzbetreibern verbindliche Vereinbarungen über Investitionen in Millionenhöhe treffen können. Stimmt die Bundesnetzagentur zu, soll die flächendeckende Abdeckung mit VDSL noch vor 2018 sichergestellt werden – damit liegt Oberhausen im Plan einer Initiative des Landes. NRW strebt eine Vollversorgung bis 2018 an. „In der Umsetzung wären wir vor Ort schneller als gefordert.“