Oberhausen. Noch immer ärgern sich Anwohner über die schlechte neue Straßenbeleuchtung. Dabei sind die Lampen getestet worden – in dieser und entfernten Städten.
Für 2,4 Millionen Euro lässt die Stadt Oberhausen derzeit rund 8800 alte Straßenlampen in energiesparende und damit kostensparende LED-Leuchten umrüsten – vor allem im Norden der Stadt sind die Arbeiten im vollen Gang. Nicht zu aller Freude: Anwohner klagen über zu dunkle Bürgersteige. Ihre Fragen stellten wir der für die städtische Beleuchtung zuständigen Stadttochter OGM und dem Rathaus.
Die neuen Lampen kommen bei Anwohnern nicht gut an, weil Bürgersteige nicht mehr hell genug ausgeleuchtet werden. Sind die LED-Laternen denn getestet worden?
Sogar mehrfach. Die OGM berichtet von zwei Standorten, an denen die LED-Lampen auf ihre Leuchtkraft und -art getestet wurden. Zu diesem Zweck seien an der Bahnhofstraße vor dem Technischen Rathaus in Sterkrade und an Teilen der Koppenburgstraße in Osterfeld Laternen umgerüstet worden.
Warum sind ausgerechnet diese Leuchten genommen worden, die nur punktuell nach unten strahlen?
Die Umrüstung der Straßenlaternen wird vom Bund gefördert. Um die Zuschüsse zu bekommen, musste Oberhausen einige Punkte berücksichtigen. So muss beispielsweise die Beleuchtungsqualität auf den Verkehrsflächen erhalten oder verbessert werden, die vorherige Lichtverschmutzung muss verringert, Energie eingespart, der Ausstoß des Klimagifts CO2 reduziert werden. „Eine deutliche Reduzierung der Lichtverschmutzung und die erhebliche Reduzierung des Energieverbrauchs waren nur möglich, indem von der Rundleuchte abgesehen wurde“, sagt OGM-Sprecher Alexander Höfer.
Nachbesserungen wohl im Herbst
Derzeit sammelt die OGM alle Bürgerbeschwerden zu den neuen LED-Straßenlaternen, dokumentiert diese und bewertet sie. Wohl im Herbst, wenn auch die letzte alte Quecksilberdampflampe verschwunden ist, wird dann nachgebessert.
In Teilbereichen könnten sogar Lampen errichtet werden, die in zwei Richtungen strahlen.
Durch die in Oberhausen eingebaute LED-Leuchte mit sogenannter Linsenoptik werde das Licht gebündelt in eine Richtung gebracht. Das hat Vorteile – die Straßenbeleuchtung strahlt nicht mehr in Wohnräume – und Nachteile: Weil manche Laternen am Straßenrand, andere direkt vor Wohnhäusern stehen, sind die Lichtverhältnissen unterschiedlich.
Hätten dort dann nicht andere Lampen installiert werden können?
„Zur Gestaltung eines einheitlichen Straßenbildes wurde davon abgesehen, verschiedene Leuchtenkörper zu verbauen“, sagt OGM-Sprecher Alexander Höfer.
Gibt es diese Leuchten auch in anderen Städten?
In Oberhessen etwa sind zahlreiche Gemeinden mit über 50 000 LED-Leuchten ausgestattet worden, die baugleich mit den Oberhausener Birnen sind. „Ebenfalls umgerüstet haben die Städte Coesfeld und Emsdetten“, sagt Höfer.
Werden die Kosten für die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf die Anwohner umgerechnet?
Nein. Für Anlieger entstehen nach Angaben des Rathauses keine Kosten.