Oberhausen. . Wer im Straßenverkehr mit Alkohol oder Drogen erwischt wird, oder zu viele Punkte in Flensburg gesammelt hat, muss zur MPU.

Besonders an den vergangenen Karnevalstagen wurde mal wieder feucht fröhlich gefeiert. Einige Jecken wollten auf dem Rückweg allerdings nicht auf ihr Auto verzichten, mit teils schweren Folgen: Während der Karnevalszeit hat es laut Polizei in Oberhausen sieben Anzeigen wegen Fahrens unter Alkoholeinwirkung und drei Anzeigen wegen Fahrens unter Drogeneinfluss gegeben. Vier Führerscheine wurden sichergestellt.

Für einige der Verkehrssünder kann so eine Alkohol-Fahrt zur MPU, der medizinisch-psychologischen Untersuchung, führen. Umgangssprachlich wird sie oft als „Idiotentest“ bezeichnet und häufig belächelt. Das Lachen dürfte vielen Oberhausenern allerdings vergangen sein, denn 2014 mussten sich hier 458 Verkehrssünder einer MPU unterziehen. Es ist allerdings ein deutlicher Rückgang zu erkennen, denn 2013 waren es noch 527.

Betroffene haben immer ein Fahrverbot erhalten

Aber wem droht eigentlich eine medizinisch-psychologische Untersuchung? „Betroffene haben immer ein Fahrverbot erhalten“, erklärt Ralf Buchstaller vom TÜV Nord. Ausnahmen gebe es nur für diejenigen, deren erstes Fahrverbot durch Alkohol am Steuer mit bis zu 1,5 Promille entstanden ist. Ab 1,6 Promille steht die MPU an. Zum „Idiotentest“ müssen außerdem alle Verkehrssünder, die mit Drogen erwischt worden sind oder mehr als acht Punkte in Flensburg gesammelt haben.

Verschiedene Organisationen bieten eine MPU an, beispielsweise der TÜV, DEKRA sowie die ABV. „Je früher man sich auf die MPU vorbereitet, desto besser“, rät Buchstaller. Denn: Wer sich gut vorbereitet, hat deutlich bessere Chancen, die MPU zu bestehen und den Führerschein zurückzubekommen. „Von denjenigen, die sich gut vorbereitet haben, bestehen 80 bis 90 Prozent die MPU“, so der Experte vom TÜV. Die durchschnittliche Durchfallquote liege allerdings bei 40 bis 50 Prozent.

MPU findet in drei Blöcken statt

Die MPU selbst findet in drei Blöcken statt. „Zuerst gibt es eine medizinische Untersuchung, beispielsweise auch mit Blutentnahme“, erklärt Buchstaller. Im Anschluss folgt eine psychologische Leistungsüberprüfung bei der unter anderem auch die Konzentrationsfähigkeit und Reaktionsschnelligkeit getestet werden. Teil drei ist ein Gespräch mit einem Psychologen, das von vielen MPU- Teilnehmern gefürchtet wird. „Es gibt viele Fehlinformationen über dieses Gespräch“, so Buchstaller. „Viele glauben, dass dort Fangfragen gestellt werden, aber das ist nicht wahr, wäre unethisch, unmoralisch und würde keinen Sinn machen.“

Günstig ist die Untersuchung nicht: Die Kosten für eine MPU liegen zwischen 300 und 700 Euro, je nach Schwere des Vergehens.

Information: Eine Liste von MPU-Anbietern gibt es auf der Internetseite der Bundesanstalt für Straßenwesen: www.bast.de