Oberhausen. Während in Oberhausen immer öfter Ehepaare auf die Jagd gehen, interessieren sich auch zunehmend junge Menschen und Frauen für das Hobby in der Natur.

Auch wenn das Jagen in NRW immer beliebter wird – Oberhausen profitiert nicht von diesem Trend. Allerdings erfahren die Oberhausener Jäger eine Verjüngungskur. Und auch die Frauen sind in Wald und auf der Wiese auf dem Vormarsch.

„Ja, es stimmt“, sagt Gisela Matten, Vorsitzende der Kreisjägerschaft Oberhausen (KJS), „bundesweit gibt es mehr Jäger.“ In Oberhausen hingegen stagniere die Zahl, in der Kreisjägerschaft sind 325 Jäger organisiert. „Wir leben in einem Stadtbereich, wo Jagen immer schwieriger wird“, sagt sie. Aber: Die Oberhausener Jäger freuen sich über Zulauf von jungen Menschen und Frauen. Rund zehn Prozent beträgt inzwischen der Anteil der Jägerinnen der KJS in Oberhausen, sagt Matten. Vor einigen Jahren war das kaum vorstellbar, galt die Jagd doch als Männerdomäne. Einige Frauen sind inzwischen sogar selbst Pächter einzelner Jagdgebiete. Übrigens: In Oberhausen gehen in den vergangenen Jahren vermehrt Ehepaare gemeinsam auf die Pirsch, erläutert Gisela Matten.

Rund 1200 Euro kostet die Ausbildung

Aber auch junge Jäger sind aktiv. 30 bis 40 Prozent der in der KJS organisierten Oberhausener Jäger seien unter 35 Jahre, meint Matten. Es gibt eine eigene Jungjäger-Gruppe. Das Naturerlebnis und der Naturschutz seien Antriebsfedern für die neuen Mitglieder, auch Ausbildung und Umgang mit dem Jagdhund sei oft ein Motiv, sich zum Jäger ausbilden zu lassen. Dabei ist die Ausbildung nicht gerade billig. Rund 1200 Euro müssen Interessierte berappen, um den Jagdschein zu erhalten. Dabei sei die Ausbildung aber sehr intensiv, erklärt Matten. „Wir entlassen Menschen in die Natur, die das Erlernte auch an andere weitergeben.“

Rund 500 Jagdscheinbesitzer

Das Jagen wird in Nordrhein-Westfalen immer beliebter, im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Jagdscheininhaber um 4500 auf 87 212.

In Oberhausen gibt es laut Stadt insgesamt rund 500 Jagdscheinbesitzer, in der Kreisjägerschaft Oberhausen sind 325 organisiert. Die Kreisjägerschaft gibt es seit 53 Jahren, im Oberhausener Norden hat sie das Waldgebiet „Hühnerheide“ gepachtet. In der Waldschule wird Schulkindern das Leben in und mit der Natur näher gebracht.

Acht Jagdpächter gibt es in Oberhausen – ohne das Gebiet Hiesfelder Wald, für das der Kreis Wesel zuständig ist.

Die Ausbildung dauert rund acht Monate, an zwei Abenden in der Woche gibt es Unterricht. Hinzu kommen Praxistage am Wochenende und die Ausbildung an der Waffe. Aktuell laufen die Lehrgänge, Ende April, Anfang Mai werden die Prüfungen erfolgen. Der neue Lehrgang startet dann im Herbst. Pro Jahr stellt die Stadt zwischen drei und sechs Jagdscheine aus, sagt Stadtsprecher Uwe Spee auf NRZ-Anfrage. In früheren Jahren seien es um die 20 gewesen, die Tendenz in Oberhausen sei also etwas rückläufig.

In Oberhausen stoßen die Jäger regelmäßig auf Kritik bei Jagdgegnern. Zuletzt beklagten sie, dass im Sterkrader Volkspark Enten geschossen worden sind. Viele Oberhausener kritisieren, dass in städtischen Parks gejagt werden darf.