Oberhausen. . Die Stoag kontrollierte 2014 mehr Fahrgäste – der Anteil von Kunden ohne Ticket ging zurück. Dennoch ist ein Schaden von 540.000 Euro entstanden.

Der verstärkte Einsatz gegen Schwarzfahrer scheint für die Stadtwerke Oberhausen GmbH (Stoag) Wirkung zu zeigen: Der Anteil der Fahrgäste, die ohne gültige Fahrkarte erwischt wurden, sank 2014 im Vergleich zum Vorjahr. Wie das städtische Nahverkehrsunternehmen auf NRZ-Anfrage mitteilt, konnten 1,69 Prozent der kontrollierten Bus- und Bahnfahrer kein Ticket vorzeigen – 2013 lag der Anteil der Schwarzfahrer noch bei 1,84 Prozent. Der geschätzte wirtschaftliche Schaden fällt ebenfalls geringer aus. Ging die Stoag 2013 noch durch eine Hochrechnung der Schwarzfahrerquote auf alle Fahrgäste davon aus, dass ihr rund 600.000 Euro entgangen sind, spricht das Unternehmen für 2014 noch von 540.000 Euro.

Kontrollen werden weiter verstärkt

Diese, für das Nahverkehrsunternehmen positive Entwicklung soll auch künftig weitergehen. „Im Jahr 2015 werden die Kontrollen intensiviert“, kündigte Stoag-Sprecherin Sabine Müller an. Bereits in den Vorjahren hatte die Stoag ihre Bemühungen im Kampf gegen Schwarzfahrer verstärkt. Seit Juli 2010 gibt es den kontrollierten Vordereinstieg. Mit Ausnahme der Straßenbahnlinie 112 müssen Fahrgäste seitdem ihr Ticket beim Einstieg dem Busfahrer vorzeigen – vorübergehend gingen die Schwarzfahrer-Zahlen zurück.

Erschleichung von Leistungen

Wer bei einer Fahrausweiskontrolle ohne gültiges Ticket erwischt wird, begeht nach § 265a des Strafgesetzbuches eine „Erschleichung von Leistungen“. Dies kann eine Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder eine Geldstrafe nach sich ziehen.

Die Stoag begrüßt die geplante Anhebung des erhöhten Beförderungsentgelts von 40 auf 60 Euro. „Seit fast zwölf Jahren hat es keine Anpassung gegeben (zuletzt 2003 von 30 auf 40 Euro), obwohl die Kosten und Preise gestiegen sind“, so Sabine Müller.

Da jedoch bereits kurze Zeit später wieder eine Zunahme verzeichnet wurde, setzt die Stoag seit Mitte 2013 deutlich mehr Kontrolleure ein, offenbar mit durchschlagenden Erfolg. Im Jahresvergleich wird dies deutlich: Wurden 2013 noch insgesamt 682.000 Fahrgäste kontrolliert, waren es 2014 nunmehr 899.000.

Mehr präventive Maßnahmen

Außerdem habe die Stoag in den vergangenen zwölf Monaten einen Fokus auf präventive Maßnahmen gelegt, so Müller. „Durch ein mehr an Informationen möchten wir die Kunden vor dem Schwarzfahren bewahren.“ Als Beispiel nennt sie verbesserte und mehrsprachige Auskünfte an den Ticketautomaten, Hinweise zur Ticketentwertung an den Automaten und den Entwertern sowie zusätzlich angebrachte Hinweistafeln an zentralen Haltestellen. „Diese Informationskampagne werden wir 2015 fortsetzen.“

Fortgesetzt werden soll auch der Einsatz gegen Schwarzfahrer, die mehrfach erwischt werden. Wer dreimal ohne gültiges Ticket kontrolliert wird, der erhält eine Anzeige. „In 2014 haben wir 532 Vorfälle zur Strafanzeige gegeben“, berichtet die Stoag-Sprecherin. Im Vorjahr waren es 554 gewesen.