Oberhausen. . Seit 1. Januar müssen Versicherte eine elektronische Krankenkassenkarte vorzeigen. Aber noch haben längst nicht alle Oberhausener reagiert.

Seit dem 1. Januar dieses Jahres ist die elektronische Gesundheitskarte (eGK) Pflicht – doch noch immer haben einige tausend Oberhausener es versäumt, eine derartige Karte bei ihrer Krankenkasse zu beantragen. „Wir haben unsere Versicherten drei Mal persönlich angeschrieben, zusätzlich wurde auch über die Medien ausführlich informiert“, berichtet Manfred Gregorius, Sprecher der Regionaldirektion Duisburg/Oberhausen der AOK Rheinland/Hamburg. Doch hätten längst nicht alle Betroffenen reagiert – was durchaus Folgen haben kann. „Wer sich überhaupt nicht kümmert, der kann auf Kosten sitzen bleiben.“

Mehr Rückfragen bei de Krankenkasse

Gregorius schildert weiter, dass zwischen zwei bis drei Prozent der etwa 55 000 AOK-Versicherten noch keine neue Gesundheitskarte haben. In den vergangenen Tagen habe es deswegen auch vermehrte Rückfragen bei der Krankenkasse gegeben. „Generell ist der Jahresbeginn arbeitsintensiv, das liegt auch an der elektronischen Gesundheitskarte, aber natürlich nicht ausschließlich.“ Im Januar würden traditionell liegengebliebene Dinge nachgeholt, ergänzt der Krankenkassensprecher.

Gregorius ruft alle Versicherten ohne neue Gesundheitskarte auf, dringend aktiv zu werden. Zwar werde niemand vom Arzt nach Hause geschickt, doch müsse in jedem Fall innerhalb von zehn Tagen eine Bescheinigung der jeweiligen Krankenkasse vorgelegt werden. „Ansonsten wird eine Privatrechnung ausgestellt.“ Die Kostenübernahme durch die Krankenkassen kann dann unter Umständen nicht mehr gegeben sein – der Patient müsste aus eigener Tasche zahlen.

Normales Passbild reicht

Auch bei der Techniker Krankenkasse (TK) haben noch nicht alle Mitglieder eine neue Karte beantragt. „Das ist aber ein sehr kleiner Anteil. 99 Prozent unserer Versicherten haben sich darum gekümmert“, teilt TK-Sprecherin Beate Hanak auf Anfrage mit. Bundesweit hat die Krankenkasse 9,2 Millionen Mitglieder, in Oberhausen sind es derzeit etwa 24 000. „Es dauert zwischen sieben bis zehn Tage, bis eine neue Karte ausgestellt wird. Sowohl per Telefon, E-Mail als auch direkt über unsere Internetseite kann das gemacht werden.“ Das notwendige Bild, so erklärt Hanak, müsse nicht wie beim Reisepass biometrischen Vorgaben genügen. „Es reicht ein normales Passbild, auf dem der Versicherte gut zu erkennen ist.“

Michael Lobscheid, Pressereferent der IKK classic im Bezirk Nordrhein, kann von einem ähnlich hohen Anteil eigener Versicherter berichten, die sich noch nicht um die Karte gekümmert haben. „97,8 Prozent unserer bundesweit etwa 3,6 Millionen Mitglieder haben eine elektronische Gesundheitskarte.“