Oberhausen. Die Stadt Oberhausen möchte nun in den Urbanen Gartenbau einsteigen und an Grünflächen pflanzen. Sie orientiert sich am Beispiel der Stadt Andernach.

Erdbeeren im Sterkrader Volkspark pflücken, Salat im Osterfelder Volksgarten ernten oder Zwiebeln frisch aus dem Grillopark mit nach Hause nehmen: Die Stadt Oberhausen will mit dem Projekt „Die essbare Stadt“ ins sogenannte „Urban Farming“ (Urbaner Gartenbau) einsteigen.

Städtisch, aber unter Umständen auch private Flächen sollen dabei mit Nutzpflanzen bepflanzt werden — die Bürger dürfen sich später selbst bei den gewachsenen Obst- und Gemüsesorten bedienen. In der nächsten Sitzung des Umweltausschuss wird die entsprechende Vorlage diskutiert.

Andernach als Vorbild

Anlass für dieses Projekt ist das „Internationale Jahr des Bodens“, das von den Vereinten Nationen für 2015 ausgerufen wurde, um dadurch die Bedeutung des Bodens ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken. Der Oberhausener Beitrag orientiert sich dabei am Vorbild der rheinland-pfälzischen Stadt Andernach – „Pflücken erlaubt“ statt „Betreten verboten“ heißt es dort seit dem Jahr 2010.

Die dortige Stadtverwaltung lässt überall Gemüse, Obst und Kräuter anbauen – und jeder darf sich bedienen. So werden öffentliche Parks und Grünanlagen zum Garten für die Bürger. Gleichzeitig werden damit in Andernach aber auch Themen wie gesunde Ernährung und Wertschätzung für regionale Lebensmittel vermittelt.

Bürger sollen begeistert werden

Doch machen aus Sicht der Verwaltung noch weitere Punkte das Vorbild nachahmenswert. So sollen zum einen Pflegekosten durch Umstellung von sogenannten Wechselflorbeeten auf heimische Staudenpflanzen reduziert und zum anderen Beschäftigungs- und Qualifizierungsmöglichkeit für Langzeitarbeitslose geschaffen werden können. Auch will man die Bürger durch das Angebot begeistern, abends auf dem Heimweg mal eben die Tomaten oder Gurken fürs Abendbrot zu pflücken, einfach so und kostenlos..

Im Frühjahr 2015 sollen in Frage kommende Flächen gefunden werden, um erste Erfahrungen in Oberhausen zu sammeln. Hierzu sind aus Sicht der Verwaltung sowohl öffentliche Flächen der Stadt aber auch andere etwa aus dem kirchlichen Bereich, Schulgärten, Wohnungsbaugesellschaften oder Flächen im privaten Besitz denkbar. Angestrebt wird, auf dem Weg zur „essbaren Stadt Oberhausen“, noch in der Pflanzsaison 2015 eine Fläche neu zu bepflanzen und unter dem Motto „Pflücken erlaubt“ freizugeben.