Oberhausen. Ein Oberhausener Feuerwehrmann weckte vor Jahrzehnten in Dirk Schmidt-Herholz das Interesse für den Rettungsdienst. Jetzt setzt der gebürtige Oberhausener den Einsatzfahrzeugen der letzten 40 Jahre in einem Buch ein Denkmal.

Tag und Nacht sind sie auf den Straßen unterwegs, ihre Sirenen sind un­überhörbar. Krankentransport- und Rettungswagen, Notarzteinsatzfahrzeuge, im Fachchinesisch kurz KTW, RTW und NEF genannt. Diese Spezialfahrzeuge haben ganze Generationen begeistert, genauso wie Dirk Schmidt-Herholz. Er hat die unterschiedlichen Fahrzeugtypen der vergangenen Jahrzehnte in einem Buch mit dem Titel „Rettungsdienst im Ruhrgebiet“ zusammengefasst und mit zahlreichen Hintergrundinformationen verse­hen.

Der 1962 in Oberhausen geborene Fachjournalist kennt die Fahrzeuge aus eigener, langjähriger Erfahrung, denn er hat eine Ausbildung zum Rettungsassistenten absolviert. Es folgte ein Studium der Arbeits- und Organisationspsychologie. Dirk Schmidt-Herholz schildert die Beweggründe für das Buch so: „Irgendwie war das für mich auch eine Art der Stressbewältigung. In jüngerer Zeit häufen sich Übergriffe auf Retter an Unglücksstellen.“

160 Fotos auf 128 Seiten

Mit der Dokumentation der Geschichte der Rettungsfahrzeuge im Revier will er auch die Bedeutung dieser Rettungsfahrzeuge und damit auch die der Retter dokumentieren. Auf 128 Seiten zeigt das Buch 160 bislang zumeist unveröffentlichte Farbaufnahmen aus Archiven verschiedener Berufsfeuerwehren, Sammlungen privater Feuerwehrhistoriker und aus dem Fundus des Autors.

Neben den klassischen Rettungsfahrzeugen findet man darin auch einzigartige Schwerlastfahrzeuge, Lösch-Rettungsfahrzeuge, Infektions-KTW, Baby-Notarztwagen und andere Sonderfahrzeuge. Zu den historischen Schätzchen gesellt sich der Oberhausener Feuerwehrbus von 1973 oder ein RTW aus dem Jahr 1976.

Nicht mehr im Einsatz

Zur Oberhausener Wehr hat der in Norddeutschland lebende Oberhausener noch immer beste Kontakte: „Es war ein Oberhausener Feuerwehrmann, Marian Kietzka, der in mir die Feuerwehrbegeisterung schürte.“

Das Rettungswesen liegt ihm besonders am Herzen, auch wenn er selbst nicht mehr im Einsatz ist. Nach seiner Promotion arbeitet er in der Aus-und Fortbildung und hat immer wieder auch mit Übergriffen auf Mitarbeiter der Rettungsdienste zu tun: „Das wurde mehr, seit sie auch die blauen Uniformen tragen. Als ich aktiv war, kamen wir in Weiß-Rot und hoben uns damit ab von allen anderen Einsatzkräften. Jetzt sieht mancher in den Rettungsassistenten wohl den verlängerten Arm des Gesetzes.“