Oberhausen. Oberhausener bestimmen am 8. März über den möglichen Ausbau der Linie 105. Infohefte kommen im Februar und Jugendliche ab 16 dürfen mitentscheiden.

Nach langem Hin und Her hat sich der Rat entschieden: Die Bürger sollen über einen möglichen Ausbau der Straßenbahnlinie 105 abstimmen. Ursprünglich sollte die Entscheidung schon am 17. November fallen. Die Verzögerung von rund vier Wochen sei aber nicht schlimm, sagt Stadtsprecher Martin Berger: Am Termin für den Bürgerentscheid ändert sich nichts. Die Wahllokale öffnen am Sonntag, 8. März 2015.

165.000 Wahlberechtigte

Die Beteiligten im Rathaus müssen sich nur ein bisschen beeilen, um den Vier-Wochen-Rückstand aufzuholen. Es bleibt beim ursprünglichen Zeitplan der Stadtspitze: Bis spätestens zum 12. Januar müssen die Textbeiträge für die geplante Infobroschüre stehen. Dieses Heftchen soll in der zweiten Februarwoche an die Oberhausener Haushalte verschickt werden.

Bis zum 1. Februar muss das Rathaus ein Abstimmungsverzeichnis mit der Eintragung aller Stimmberechtigten angelegt haben. Vom 2. bis zum 15. Februar sollen die rund 165 .000 Wahlberechtigten in Oberhausen ihre Abstimmungsbenachrichtigungen bekommen.

267.900 Euro

267. 900 Euro wird der Ratsbürgerentscheid aller Voraussicht nach kosten. Der größte Posten, nämlich 90. 000 Euro, gehen für Portokosten von Wahlbenachrichtigungen und Info-Heft drauf. Die Herstellung des Heftes wird 18. 000 Euro kosten.

Für die Einstellung von Honorarkräften muss die Stadt 40. 000 Euro aufwenden.

Jugendliche ab 16 Jahren dürfen über die Frage, ob die Straßenbahn künftig über die Essener Stadtgrenze hinaus bis zum Centro fahren soll, mitentscheiden.

Vom 16. bis zum 20. Februar liegt das Abstimmungsverzeichnis öffentlich aus. Der 2. März ist der späteste Tag für die öffentliche Bekanntmachung der Einzelheiten zur Wahl, wie etwa Beginn und Ende der Abstimmungszeit.

Bis zum Hauptbahnhof

Auch die Angaben zum Wahllokal seien bis dato noch vorläufig, erklärt Stadtsprecher Martin Berger. Einzelne Zusagen stehen noch aus. Bisher will die Stadt nur 29 Wahllokale einrichten. Zum Vergleich: Bei Kommunalwahlen, Land- oder Bundestagswahlen sind es 143. Wie bei anderen Wahlen soll es auch beim Ratsbürgerentscheid möglich sein, per Briefwahl abzustimmen. Der erste Ratsbürgerentscheid in der Geschichte der Stadt kostet über 260.000 Euro.

Wie berichtet, hatte es zuletzt Diskussionen über die genaue Fragestellung des Ratsbürgerentscheids gegeben. Geeinigt hat sich der Rat auf folgende Version: „Sind Sie dafür, dass die Straßenbahnlinie 105 als Lückenschluss vom Essener Stadtgebiet zum Oberhausener Hauptbahnhof und zum Sterkrader Bahnhof gebaut wird?“ Neu gebaut werden muss dabei die Strecke von der Essener Haltestelle Unterstraße an der Stadtgrenze bis zur Neuen Mitte. Von dort soll die Bahn über die bestehende Stoag-Trasse weiter einmal zum Hauptbahnhof und einmal zum Sterkrader Bahnhof fahren.