Oberhausen. Beim Wettbewerb „Ideen Bewegen“ setzte sich das Elsa-Brändström-Gymnasium in Oberhausen gegen 150 Konkurrenten durch. Der Preis: Tablets zum Lernen.

Nach Sciene-Fiction sieht das „digitale Klassenzimmer“ nicht gerade aus. An den Wänden hängt eine alte Landkarte im Stil der Entdecker und Eroberer. Für viele Menschen sind die neuen Medien und das Internet noch Neuland. Am Elsa-Brändström-Gymnasium in Oberhausen-Mitte allerdings wurde eine Projektgruppe jetzt für ihre moderne Umsetzung von Unterricht ausgezeichnet.

Dicht gedrängt sitzen die Schüler in dem kleinen Klassenraum im zweiten Stock des Elsa-Bränd-ström-Gymnasiums. Viel Platz ist im vorderen Bereich des Klassenzimmers nicht mehr. Ein riesiger Flachbildschirm, Typ „Rudelgucken mit Großfamilie“, ragt aus einem rollbaren weißen Kasten und zieht die Aufmerksamkeit der Anwesenden auf sich.

Gegen 150 Konkurrenten durchgesetzt

Der Fernseher ist ein Teil vom ersten Preis des Wettbewerbs „Ideen Bewegen“ der Initiative „Digitale Bildung neu denken“. Im Oktober hatte eine Projektgruppe des Elsa-Brändström-Gymnasiums sich gegen 150 Konkurrenten durchgesetzt und diese Auszeichnung erhalten. Nun wurde der Gewinn im Wert von 20.000 Euro an die Schule überreicht. In dem eigens eingerichteten „digitalen Klassenraum“ ersetzt ab sofort der 69-Zoll Flachbildfernseher die Tafel. Statt Heft und Füller arbeiten die Schüler in dem Zukunftszimmer nun mit 30 gestifteten Tablets.

Bei dem Projekt „Mit Tablet und Theodolit als Geometer zum Gasometer“ hatten die Schüler mithilfe von moderner Technik und herkömmlichen Hilfsmitteln Oberhausener Bauwerke vermessen. Unter der Leitung ihres Lehrers Markus Kuhn wurde beispielsweise die Höhe des Rathauses oder das Volumen des Gasometers berechnet. Gerade dieser Einsatz unterschiedlichster Werkzeuge überzeugte die Fachjury des Wettbewerbs. „Das war ein Beispielprojekt für die Nutzung von inner- und außerschulischem Raum“, sagt Frank Bolten, Mitglied der Jury von „Ideen Bewegen“.

Möglichkeiten schnell nutzen

Markus Kuhn, Lehrer am Elsa-Brandström-Gymnasium und Leiter des Projekts, ist begeistert vom Erfolg seiner Gruppe: „Nicht nur diese technische Vitaminspritze freut mich. Auch wie die Schüler zusammengearbeitet haben, war einfach klasse.“

Kuhn ermuntert auch seine Kollegen, das „digitale Klassenzimmer“ zu nutzen und sich von der Technik nicht abschrecken zu lassen. „Wir wissen alle, wie schnell Technik veraltet ist. Deswegen sollten wir schnell beginnen, diese Möglichkeit zu nutzen“, sagt der Lehrer.

Allmählich wechselt nun auch das Publikum in dem Unterrichtsraum. Die Schüler als digitale Ureinwohner verlassen nun ihre Plätze. Ausnahmsweise sind jetzt die Lehrer mit Pauken dran und begeben sich zum Tablet-Einführungskurs – und damit für so manchen vielleicht – auf durchaus noch unbekanntes Terrain.