Als fahrlässig und falsch bezeichnete die Opposition aus CDU, Linken und BOB (Bündnis Oberhausener Bürger) im Schulausschuss die Pläne der Schulverwaltung für die Förderschulen in Oberhausen.
Wie berichtet, hat die Abteilung von Schuldezernentin Elke Münich vorgeschlagen, fünf der sechs Förderschulen in städtischer Trägerschaft zum nächsten Schuljahr aufzulösen und eine neue Verbundschule mit dem Förderschwerpunkt Lernen/Emotionale und Soziale Entwicklung am Standort der jetzigen Herderschule einzurichten. Es besteht Handlungsdruck, da die fünf betroffenen Förderschulen alle unter der vom Land vorgeschrieben Mindestschülerzahl liegen. Die Bezirksregierung fordert eine Entscheidung, die muss der Rat am 15. Dezember fällen. Weshalb auch der Entwicklungsplan für die Förderschulen vorgezogen wurde und der Zukunftsplan für die Regelschulen erst 2015 vorgelegt und verabschiedet werden soll.
Doch den Empfehlungen der Schulverwaltung für die Förderschulen will die Opposition nicht folgen, in einem Antrag forderten CDU, BOB und Linke in Richtung Rat, den vorgelegten Bildungsplan für die Förderschulen abzulehnen. Den Antrag zog die Opposition allerdings später zurück, um einem gemeinsamen Änderungsantrag für die Ratssitzung am 15. Dezember nicht im Weg zu stehen.
Die Hauptkritik an dem Verwaltungskonzept formulierte Simone-Tatjana Stehr (CDU) so: „Die versprochene Beteiligung hat gar nicht stattgefunden, Informationen haben uns zu spät erreicht.“ Und: „Von den Schließungen der Förderschulen sind alle Regelschulen betroffen.“ Die Auswirkungen auf diese würden aber in den Plänen nicht berücksichtigt. Stehr forderte einen pädagogisch fundiertes Konzept, das Entscheidungen über den Bestand von Schulstandorten zugrunde liegen sollte.
BOB-Mann Karl van den Mond forderte zudem, die Stellungnahmen der Betroffenen „nicht nur zur Kenntnis zu nehmen, sondern auch einzubinden“. Zum Beispiel diese, die Förderschulen sukzessive auslaufen zu lassen und nicht ad hoc zu schließen. Und ganzheitlich in Richtung Inklusion zu planen.
Schuldezernentin Elke Münich zeigte sich verwundert über die Kritik, „wir sind allen Beteiligungsaufträgen nachgekommen“. Schulausschuss-Vorsitzender Wolfgang Große Brömer (SPD) sprang Münich bei, Stehr suche „krampfhaft Argumente“, um den dringend notwendigen Teilplan für die Förderschulen abzulehnen. Die Koalition aus SPD, Grünen und FDP signalisierte Zustimmung, auch „wenn hinten nicht alles so rauskommt, wie es vorne reingeht“, so Sandra Gödderz (Grüne).