Oberhausen. . Die Stimmung bei einer Informationsveranstaltung zur Unterkunft an der Gabelstraße bleibt gelassen. Der erste Bauabschnitt wird morgen fertig.

Morgen soll der erste Bauabschnitt für das Übergangswohnheim für Flüchtlinge an der Gabelstraße abgeschlossen sein. Dann werden laut Auskunft der Stadt 14 Wohneinheiten für 28 Flüchtlinge bereitstehen. „Für den 5. Januar ist die komplette Fertigstellung avisiert“, so Sprecher Martin Berger. Maximal bis zu 100 Flüchtlinge werden dort dann unterkommen können. Unterdessen war der Andrang der Bürger bei einer Informationsveranstaltung am Dienstagabend groß – die Stadtverwaltung hatte in den Saal des Evangelischen Gemeindezentrums an der Forststraße geladen, um Fragen über die eine Millionen Euro teure Maßnahme zu beantworten. Evelyn Meinhard von der Flüchtlingsberatungsstelle der evangelischen Kirche und Ercan Telli, Geschäftsführer des Integrationsrats, loben die Diskussion. „Das war ein positives Zeichen, ich bin stolz auf die Oberhausener Bürger“, so Telli.

Zeichen der Solidarität

Der Gemeindesaal war bis auf den letzten Platz besetzt. „Einige Bürger mussten sogar stehen“, beschreibt der Integrationspolitiker. Von einer aggressiven Grundstimmung könne keine Rede sein. „An diesem Abend wurde ein tolles Zeichen der Solidarität gesetzt. In Oberhausen sind Flüchtlinge, die ihre Heimat verlassen mussten, willkommen.“ Beeindruckt habe ihn, dass viele Organisationen ihre Unterstützung zugesagt haben. „Ob es jetzt Mitglieder von Amnesty International oder Vertreter von evangelischer und katholischer Kirche waren, es wurde eine allgemeine Hilfsbereitschaft deutlich.“

Die Verwaltung habe durch die Zusage, Sozialarbeiter einzusetzen, ebenfalls einen Nerv getroffen, so Telli.

Positives Fazit

Auch Evelyn Meinhard, die sich seit Jahrzehnten für die Belange von Flüchtlingen einsetzt, zieht ein positives Fazit. „Natürlich hatte man im Vorhinein immer die Befürchtung, dass vielleicht Rechtsradikale oder Nazis so eine Veranstaltung als Plattform für ihre Ideologie nutzen könnten.“ Doch sei dieser Fall nicht eingetreten, „im Unterschied zu ähnlichen Veranstaltungen in unserer Nachbarstadt Duisburg“.

Zwar hätten einige Bürger ihre Ängste geäußert, doch seien diese durch die Erklärungen aus der Stadtverwaltung zum Großteil entkräftet worden. „Natürlich muss die Frage erlaubt sein, warum der Oberhausener Norden mit der Gabelstraße eine weitere Flüchtlingsunterkunft erhält“, so Meinhard. „Doch konnte die Stadt schlüssig aufzeigen, wie sie die Flüchtlinge betreuen möchte.“ Ansprechpartner für die Bürger seien in Aussicht gestellt worden. „Es darf nur nicht passieren, dass aus dem Übergangswohnheim eine Dauereinrichtung wird.“