Die Wohnsituation für Flüchtlinge in Oberhausen spitzt sich zu. Weil die drei städtischen Heime überquellen und private Wohnungen fehlen, musste die Stadt 23 Asylsuchende jetzt sogar in Unterkünften für Obdachlose unterbringen.
Man stehe kurz davor, auch Hotelzimmer und Monteurswohnungen anzumieten, sagt Frank Bohnes. „Im letzten Monat waren die Flüchtlingsunterkünfte voll, in diesem Monat sind sie übervoll“, bringt der Leiter des städtischen Sozialbereichs die Situation auf den Punkt. Und er gesteht ohne Umschweife ein: „Der Unterbringungsstandard ist an manchen Stellen sehr gering.“
Bohnes wirbt für die neue Notunterkunft an der Gabelstraße, in der ab Monatsmitte rund 100 Flüchtlinge leben sollen. „Alle bisherigen Bemühungen würden sonst nicht ausreichen, um die Flüchtlingsströme zu bewältigen.“
Die Anzahl der nach Oberhausen verwiesenen Flüchtlinge steigt seit Monaten. 889 Asylsuchende leben aktuell in der Stadt.
Problematisch ist, dass sich der Ausbau des Heims an der Bahnstraße verzögert. Statt wie angekündigt am 1. Dezember sollen die ersten rund 100 Asylsuchenden nun erst Mitte des Monats dort einziehen können. Bis Anfang Januar entstehen 100 weitere Plätze an der Bahnstraße. An der Gabelstraße in Schmachtendorf stehen ebenfalls bereits neue Container. Im Gegensatz zu den bestehenden Gemeinschaftsunterkünften sollen Flüchtlinge dort nur vorübergehend wohnen. Familien und Paare werden an die Gabelstraße ziehen. Mit dieser Entscheidung tritt die Stadt Gerüchten entgegen, ins Containerdorf würden die Bewohner des maroden Männerhauses an der Weierstraße gewiesen. „Wir suchen für sie noch einen Auslagerungsstandort“, sagt Bohnes.