Oberhausen. . Der 50-jährige Apostolos Tsalastras gewinnt relativ knapp gegen Jochen Kamps (57). Die Wahlbeteiligung lag bei über 55 Prozent.

Erstmals in der Geschichte der Oberhausener SPD haben die Mitglieder der Partei entschieden, wer nach ihrer Meinung ins Rennen um den Oberbürgermeister-Posten der Stadt gehen soll – und gewonnen hat der 50-jährige Stadtkämmerer und Kulturdezernent Apostolos Tsalastras. Sein parteiinterner Konkurrent, der 57-jährige Arbeiterwohlfahrt-Geschäftsführer Jochen Kamps, erhielt in dem Briefwahlverfahren 43,5 Prozent der Stimmen, Tsalastras kam auf 51,3 Prozent.

Damit fiel die Entscheidung zwischen den beiden Sozialdemokraten in Oberhausen knapper aus als viele zuvor dachten. Insgesamt nahmen 958 der 1731 wahlberechtigten Mitglieder an der Briefwahl teil – eine Wahlbeteiligung von 55, 3 Prozent. 490 Stimmen kamen für Tsalastras zusammen, Kamps konnte 416 Stimmen auf sich vereinigen. 50 Mitglieder haben sich enthalten, zwei Stimmen waren ungültig.

OB-Wahl im September 2015

Formal muss nun der Oberhausener Unterbezirks-Parteitag der SPD am Montag, 8. Dezember, in der Luise-Albertz-Stadthalle den Kandidaten bestimmen. Es gibt aber keinen Zweifel daran, dass die Delegierten dem Willen der Basis folgen und Tsalastras für die Oberbürgermeister-Wahl am 13. September 2015 nominieren. Die CDU will ihren Kandidaten erst im Februar oder im März bestimmen. Der seit mehr als zehn Jahren amtierende Oberbürgermeister Klaus Wehling (SPD) geht in den Ruhestand.

In einer ersten Reaktion sagte Tsalastras: „Ich freue mich, dass ich mit einem guten Ergebnis gewonnen habe. Das war ein fairer Wahlkampf zwischen uns beiden. Der Wahlkampf für das Amt des Oberbürgermeisters beginnt nach der Nominierung am nächsten Montag.“ Zentrale Wahlkampfthemen werden Arbeitslosigkeit, Wirtschaft und Bildung sein. Der Verlierer der Auseinandersetzung, Jochen Kamps, gratulierte Tsalastras. „Ich bin natürlich auch ein bisschen enttäuscht, fühle mich aber nicht als Verlierer. Ich verspreche, den Oberbürgermeister-Kandidaten im Wahlkampf voll zu unterstützen.“

Lob für die hohe Wahlbeteiligung

SPD-Vorsitzender Michael Groschek lobte die Wahlbeteiligung, die mit über 55 Prozent recht gut ausgefallen sei. „Basis statt Basta – das Prinzip werden wir auch in Zukunft bei wichtigen Personal- und Sachentscheidungen verfolgen.“ Er fühle sich darin bestätigt, die Mitglieder der Partei stärker einzubinden als es früher üblich gewesen sei.

Über lange Zeit war diskutiert worden, wie sehr es für Tsalastras nachteilig ist, dass er mit seiner ebenfalls politisch engagierten Frau noch in Hilden wohnt, obwohl er schon seit über elf Jahren als Dezernent in verschiedenen Funktionen für Oberhausen im Einsatz ist. Der Diplom-Volkswirt hat aber versprochen, seinen Erstwohnsitz hier zu nehmen, wenn er von seiner Partei als OB-Kandidat nominiert wird. Ab sofort sucht er eine Wohnung.

Tsalastras ist seit 30 Jahren SPD-Mitglied, war Mitarbeiter im Heinz-Schleußer-Abgeordnetenbüro und gehört dem Präsidium der NRW-SPD an.