Oberhausen. . Die Teilnehmer des Schlaun-Wettbewerbs trafen sich zum Kolloquium in Oberhausen. Sie entwickeln Ideen, wie das Gelände der alten Zeche Sterkrade entwickelt werden kann. Wohnungsbau und die Ansiedlung von Gewerbe sollen sie in einem grünen Umfeld mit hoher Lebensqualität planen.
Das Gelände der ehemaligen Zeche Sterkrade am Volksgarten liegt heute brach. Gras und kleinere Büsche dominieren das Landschaftsbild, ein Schotterweg durchzieht die stillgelegte Bergbaufläche. Alle paar Minuten durchbricht das Rauschen eines Zuges auf der angrenzenden Bahnlinie die ansonsten ruhige Ebene.
Wie ein die Zeiten überdauernder Koloss steht nur noch die backsteinerne Schachthalle mit ihrem dunkelroten Fördergerüst einsam an ihrem Platz. Diesem Gebiet im Zentrum Sterkrades widmet sich in diesem und dem kommenden Jahr der Schlaun-Wettbewerb, ein Ideen-Wettbewerb für Studenten und Absolventen der Fachrichtungen Städtebau, Landschaftsplanung, Architektur und Bauingenieurwesen von Hochschulen aus ganz NRW. Nach Ahlen, Rheine und Düsseldorf gilt es für die Teilnehmer jeweils in Kleingruppen und getrennt nach Fachrichtungen nun auch für Oberhausen ein neues Stadtteilbild zu kreieren.
Hohe Lebensqualität
Am vergangenen Freitag fand nun ein erstes Kolloquium in der Aula der Christoph-Schlingensief-Schule statt, das von mehr als 100 Studentinnen und Studenten zur Klärung von Fragen genutzt wurde. „Wir bieten Ihnen in Zusammenarbeit mit der Stadt Oberhausen die Gelegenheit, etwas für die Region zu tun und geben Ihnen die Chance, zu zeigen, was Sie können“, sagt Wolfgang Echelmeyer, Sprecher des Schlaun-Forums e.V.
Auch Vertreter der städtischen Fachverwaltung waren bei dem Kolloquium anwesend, so zum Beispiel Andrea Baudek, stellvertretende Bereichsleiterin Stadtplanung. „Das Gelände der Zeche Sterkrade ist eines der letzten brachliegenden Gebiete in Oberhausen, das wir gerne neu nutzen möchten“, sagt sie. „Wir versprechen uns für das Wettbewerbsgebiet Themen wie den Wohnungsbau und die Ansiedlung von Gewerbe, aber alles in einem grünen Umfeld mit hoher Lebensqualität.“ Dafür soll beispielsweise der unterirdisch verrohrte Alsbach geöffnet und wieder an die Oberfläche geholt werden. Auch ein Übergang der Bahnstrecke zum Sterkrader Stadtzentrum sowie der Schallschutz sind notwendig. „Darüber hinaus können die Teilnehmer ihrer Kreativität im Rahmen der Vorgaben freien Lauf lassen“, sagt Baudek. Wichtig: 50 Prozent der Planungsfläche sollen nicht bebaut werden, sondern weiterhin Natur bleiben.
Preisgelder in Höhe von 24.000 Euro
Der Versuch, erste Pläne und Ideen aus einer Teilnehmerin herauszukitzeln, blieb leider erfolglos: „Es handelt sich immerhin um einen Wettbewerb, meine Gruppe und ich werden nichts verraten“, sagt sie. Verständlich ist dieser Schutz vor Ideenklau, denn es stehen insgesamt Preisgelder in Höhe von 24.000 Euro zur Verfügung. Man darf auf die Ideen der jungen Teilnehmer gespannt sein. Und es bleibt abzuwarten, ob Teile ihrer Konzepte in der Zukunft tatsächlich umgesetzt werden.
Der 27. März 2015 ist Abgabetermin für die Wettbewerbsleistungen, die Preisverleihung soll dann am 7. Juni in Münster stattfinden.