Oberhausen. Der Kinderbuchautor Knister, der Erfinder von Hexe Lillli, schaffte es mit seinen Grusel- und Vampirgeschichten, so manchem Kind einen kleinen Schrecken einzujagen. Rund 90 Kinder der Brüder-Grimm- und Adolf-Feld-Schule lauschten ihm gespannt.
Das Mädchen in der ersten Reihe mag gar nicht so genau hinschauen, der kleine Vampir hat aber auch furchteinflößende Äuglein. Schnell hält sie sich einen Schal vor die Augen, dann blinzelt sie aber doch. Kinderbuchautor Knister macht sie es aber auch wirklich spannend – und die Kinder neugierig! Rund 90 Kinder, zum großen Teil aus der Brüder-Grimm- und der Adolf-Feld-Schule, lauschten am Dienstag dem beliebten Schriftsteller, den die NRZ gemeinsam mit der Stadtbibliothek eingeladen hat.
Lena steckt schon vor Beginn voller Vorfreude. „Das wird schön“, sagt sie. Bücher von ihm kennt sie zwar noch nicht, aber dafür kommen ihr einige Gesichter der Bibliotheksmitarbeiterinnen bekannt vor. „Klasse, ihr könnt ja schon richtig leise sein“, lobte Hans-Joachim Mattheis von der Stadtbibliothek. Das Lob haben sich die Kinder redlich verdient, denn die ganze Stunde über hörten sie Knister, der im richtigen Leben Ludger Jochmann heißt, gebannt zu. Mit einer Ausnahme: Beim Yoko-Song durften die Kinder zu fetzigen E-Gitarre-Klängen mittanzen, klatschen und singen. Klar, dass Knister die jungen Gäste nicht lang bitten musste...
Autor, Erzähler und Maler
Aber Knister kann auch leise Töne. Wenn er so manche Szene von Hexe Lilli vors kindliche Auge führt, flüstert er leise, ganz leise, ganz, ganz leise.... um dann mit einem mal einen lauten Ton von sich zu geben und den Kindern damit einen kleinen Schrecken einzujagen. Das gehört dazu, schließlich geht es ja um Vampirgeschichten. Ohne Grusel geht’s halt nicht. Aber einen Tipp hat Knister für seine kleinen Fans parat, als er von seinem Buch Hexe Lilli auf Schloss Dracula erzählt: „Auf keinen Fall dürft ihr das Buch im Bett lesen!“ Warum denn nicht?, wollten die jungen Zuhörer wissen. „Weil es ein Vampirbuch ist Und das darf man nur bei Tageslicht lesen...“ Einspruch! So manches Kind will das Buch aber doch im Dunkeln lesen oder hat es vielleicht schon heimlich getan. „Die Kinder in Oberhausen – ich habe es mir gedacht“, sagt Knister kopfschüttelnd. Na gut, dann sollen sie es im Bett lesen. „Aber: Macht alle Lichter an, die es im Zimmer gibt und zieht euch drei Schlafanzüge übereinander an. Wegen der Gänsehaut.“
Knister, Hexe Lilli und blutrünstige Vampire
Knister hat nicht nur Geschichten erzählt und vorgelesen, er hat auch Fragen beantwortet. Und gemalt hat er. Den Yoko für die Brüder-Grimm-Schule, den Vampir für die Adolf-Feld-Schule und noch einen Vampir für Thea, die ihre Klasse in der Waldorfschule Mülheim damit überraschen möchte.
Schön war’s. Auch für Knister, der 25 Jahre lang in Oberhausen gelebt hat und inzwischen schon länger in Wesel wohnt.