Oberhausen. . Der Presseklub Oberhausen feiert seinen 15. Geburtstag. Rund 100 Filme haben die Jugendlichen gedreht. Viele der ehemaligen Mitstreiter kommen zur Geburtstags-Feier ins Zentrum Altenberg – obwohl sie längst aus Oberhausen weggezogen sind.

Manchmal geht es beim Presseklub Oberhausen zu wie im Film. Fünfmal versuchten Kriminelle in das Haus an der Grevenstraße einzubrechen. Eine Nacht- und Nebelaktion. Beim fünften Mal hatten sie Erfolg. Eigentlich ein guter Stoff für das nächste Video. Oder zumindest ein guter Grund für eine Alarmanlage. Denn wo Filme entstehen, lagert auch Technik. Die ist nun professionell geschützt.

Seit 15 Jahren gibt es den Presseklub in Oberhausen. Angefangen hat 1999 alles mit dem Wunsch von Teilnehmern des Action-Guide-Ferienworkshops der Stadt zum Thema „Zeitung“. „Sie wollten sich das ganze Jahr über mit Medien beschäftigen“, erinnert sich Jörg Biese, selbst getaufter „Gründungs-Papa“. Zusammen mit „Gründungs-Mama“ Margret Inger hob der Medienpädagoge das Projekt „Presseklub“ aus der Taufe. „Unser Ansatz ist, dass Jugendliche so viel wie möglich selbst machen. Vom Drehbuch schreiben, über Kameraführung bis zum Schnitt“, sagt er.

Doch da es am Anfang weder die geeigneten Räume, noch die Technik gab, entstand zunächst ein Diaprojekt. Unter dem Titel „Ofen 5 spuckt Stahl“ fotografierten die Zwölf- bis 20-Jährigen den Landschaftspark Nord in Duisburg – und gewannen prompt einen Wettbewerb des Vereins „Forum Geschichtskultur an Ruhr und Emscher“. „Besser hätte der Start nicht sein können“, sagt Biese und lacht. Stundenlang könnte er von den skurrilen Anfängen des Klubs und den starken Stücken seiner Schützlinge erzählen. „Anekdoten-Opa“ nennt ihn Julian scherzhaft. Der 23-Jährige ist seit 2005 Teil der Filmcrew. Obwohl er längst als Polizist arbeitet, macht er regelmäßig an Projekten mit. „Man hört ja nicht plötzlich auf, eine Film-Leidenschaft zu haben“, erzählt er.

Teamarbeit ist der größte Gewinn

Zusammen mit Nele und Megan hat er den Verein „Presseklub Oberhausen“ gegründet, um an Fördermittel vom Land zu kommen. Denn neben schrägen und liebevoll erarbeiteten Spielfilmen wie „Vampire Village“ oder „Teleterror“ produzieren die rund 30 Jugendlichen, die sich in kleineren Gruppen einmal in der Woche treffen, auch Dokumentationen. So entstand beispielsweise ein Film über „Jenny“, die im Rollstuhl sitzt und dis sie bei ihrer Jobsuche begleiteten. „Unser Leitgedanke war, die Lebenswelt der Jugendlichen kommentierend zu begleiten – in welcher Form auch immer“, sagt Biese.

Julian hat aber noch einen anderen Reiz entdeckt: „Am Ende eines Projekts steht immer viel mehr als der Film. Die Teamarbeit ist wichtig und schweißt zusammen“, sagt er, „es ist im Grunde wie ein normaler Jugendtreff, nur dass wir statt Billard zu spielen, Filme machen.“

Dass der Klub verbindet, wird auch bei der Geburtstagsfeier deutlich: Viele Gründungsmitglieder und Ehemalige, die längst im Land und in der Welt verteilt leben, haben ihren Besuch angekündigt.