Bevor ein guter Text entstehen kann, sollte man alle seine Gedanken sammeln. Die Teilnehmerinnen des Poetry-Clip-(Gedichte-Film-)Wettbewerbs der 9. Klasse des Bertha-von-Suttner-Gymnasiums verfassen ihre Texte für den Wettbewerb mit dem Poetry-Slammer (Gedichteschreiber) Jonas Jahn. Diese Texte werden verfilmt und am 2. Mai während der Kurzfilmtage im Zentrum Altenberg präsentiert.

Schneeballtexte fürs Gehirn

Doch erst einmal schreiben sich die Teilnehmer in diesem Text-Seminar warm. „Wir verfassen einige Schneeballtexte, also kleine Texte, die immer größer werden, damit das Gehirn angeregt werden“, sagt Jonas Jahn. Anschließend werden die kurzen Texte, die das Verb „wollen“ beinhalten sollen, auf der imaginären Bühne im Klassenraum präsentiert.

Die Jugendlichen wählen verschiedene Inhalte. Die 15-jährige Leonie Wagner plagte wohl der Hunger, denn ihr Kurztext lautete: „Kuchen, ich will Kuchen. Ich will Kuchen essen. Einen leckeren, großen Schokokuchen. Leider gibt’s den nicht. Er ist leer. Einfach weg. Aufgegessen.“ Danach folgt die Erarbeitung des Haupttextes. „Denkt darüber nach, was ihr mit eurem Text aussagen wollt. Schreibt, worauf ihr Lust habt und was andere Leute unterhält“, erklärt Jahn den Teilnehmerinnen. Die einzige Vorgabe, die der Poetry Slammer für die Haupttexte den Jugendlichen gibt, sind die Begriffe „Ich“ und „Du“. Zur Anregung ziehen die Schüler drei Karten, auf denen Begriffe stehen, die Inhalt ihres Textes werden könnten (etwa Armut und Reichtum).

Die Teilnehmerinnen sind sichtlich begeistert. „Das Projekt macht sehr viel Spaß, Jonas gibt uns in den Schreibworkshops gute Tipps mit auf den Weg“, sagt Leonie. „Ich habe mich hier angemeldet, da ich zu Hause auch gerne Texte verfasse.“ Jahn unterstützt das Projekt, da ihm die kulturelle Förderung am Herzen liegt. „In Oberhausen werden nur wenige Poetry Slams (Dichterwettstreit) veranstaltet, da es keine Universität gibt. Das Angebot hier steht und fällt mit dem Engagement der Schulen.“

Nach dem Text-Seminar wählen die Schüler drei Stücke aus, die sie in den nächsten Wochen verfilmen wollen. Unterstützung beim Verfilmen bekommen sie von Jörg Briese (Presseklub Oberhausen). Die Gruppe mit dem besten Clip erhält ein Preis in Höhe von 1000 Euro, der von der EVO gestiftet wird.