Weekend of Horrors - Oberhausen ist Gruselhauptstadt
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Oberhausen. Beim „Weekend of Horrors“ in der Oberhausener Turbinenhalle feierten Film-Fans das Bizarre.Hollywood-Mimen wie Jamie Kennedy („Scream“) verteilten Autogramme. Eine Mischung aus Sammlermarkt und einem Maskenball, bei dem Hobby-Zombies vegane Kost schätzten.
Auch Zombies haben manchmal Kaffeepause. In einer dunklen Ecke haben sich am Samstag zwei Besucher des dreitägigen Festivals „Weekend of Horrors“ verkrochen. Allerdings wollen die mit viel glitschiger Schminke knallrot verschmierten Gesellen keinem schreckhaften Passanten auflauern. Stattdessen heißt es: „Mittagspause!“ Ein Grusel-Marathon geht auch bei Untoten an die Substanz.
Mehrere Tausend Fans haben sich von Freitag bis Sonntag in und um die Turbinenhalle einquartiert. Aus ganz Europa sind vorwiegend Film-Fans angereist, was die Veranstaltung zu einer der größten ihrer Art auf dem Kontinent macht. Die Mischung aus Festival, Sammlermarkt und Maskenball findet immer mehr Anhänger. Aus dem viel zu kleinen Saalbau in Bottrop ist „Weekend of Horrors“ längst ausgezogen. Oberhausen ist seit zwei Jahren Gruselhauptstadt.
"Fans des Unkonventionellen"
Was genau steckt hinter dem Festival? „Hier treffen sich Fans des Unkonventionellen“, sagt Birgit Krüger (33). „Es macht Spaß, in fremde Rollen zu schlüpfen.“ Dabei hilft oft viel Film-Blut aus dem Versandhaus. Bei den Beweggründen gehen die Meinungen auseinander. „Anders sein, schocken, sich nicht anpassen“, lautet der Ansatz von Gesellschaftskritikern. Andere wollen ihr Hobby nicht überinterpretieren: „Es kommen Fans von Filmen und Figuren zusammen, das ist wie beim Fußball“, sagt Roman Hölter (29). „Auch wir haben eine passende Kluft an.“ Dass dies nicht jedermanns Sache ist, kann er verstehen. „Aber das ist beim Fußball schließlich auch so.“
Autogramme der Stars kosten Geld
Finstere Blicke gehören zur Rolle, finstere Typen wollen sie aber nicht sein. Und so unterhalten sich Gesellen mit Plastik-Kettensägen am Eingang bei einer Currywurst über den „süßen Nachwuchs“ bei den eigenen Meerschweinchen.
Andere stehen an. Hollywood-Schauspieler sind eingeflogen und geben Autogramme, lassen sich fotografieren. Eine Dienstleistung, die von den Fans bezahlt werden muss. Bei unbekannteren Mimen geht es bei 15 Euro los. Jamie Kennedy kennen Kinofans aus dem Horror-Thriller „Scream“. Robert LaSardo zeigte seine Ganzkörper- Tattoos schon in Luc Bessons Klassiker „Léon – Der Profi“. Sie sitzen an langen Tapeziertisch-Reihen.
DVDs, Blu-Rays und Videos kann man kaufen. Auch die Unterhose mit einem FSK18-Logo. Und ganz Mutige kosten das prickelnde Erfrischungsgetränk „frisches Blut“. Der Verkäufer versichert: „Es ist für Veganer geeignet!“
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