Oberhausen. Die Zeit der Großraumdisco ist vorbei: Der Besitzer der Turbinenhalle in Oberhausen setzt auf Festivals und Konzerte. Dazu hat er für zwei Millionen Euro den ehemaligen Billard- und Bistrobereich “Centreville“ in eine Multifunktionsfläche umgebaut. Am 22. November wird die Eröffnung gefeiert.
Die Turbinenhalle im Lipperfeld erhält einen „Zwilling“: Am 22. November eröffnet beim Konzert der Kölsch-Gruppe De Höhner die Veranstaltungsstätte Turbinenhalle 2. In einem Jahr Bauzeit und mit einer Investitionssumme von zwei Millionen Euro ist der ehemalige Billard- und Bistrobereich Centreville in eine Multifunktionsfläche mit rund 850 Quadratmetern umgebaut worden.
Hallenchef Michael Neumann möchte so auf die deutlich höhere Nachfrage nach miteinander verbundenen Konzerthallen reagieren. „Nach dem Abschluss aller Bauarbeiten haben wir vier größere Bereiche, die gleichzeitig bespielt werden können. Solche Möglichkeiten bieten nur wenige Hallen in Deutschland an.“
7000 Besucher lautet das Ziel
Mit einem Fassungsvermögen von dann insgesamt 7000 Besuchern will die Turbinenhalle künftig sogar der etablierten Essener Grugahalle und den riesigen Westfallenhallen in Dortmund Konkurrenz machen.
Neben „Main Hall“ (1000 Quadratmeter), „Turbinenhalle 2“ (850 Quadratmeter) und Diskothek „Steffy“ (830 Quadratmeter) wird momentan noch die ehemalige Soccerhalle umgebaut, die mit 1600 Quadratmetern die größte Fläche bietet, aber nie als Großraumdisco genutzt wurde. Hinzu kommen mehrere kleinere Räume wie „Kammer“ und „Cosmo“ (jeweils 350 Quadratmeter).
Das 1909 erbaute Gebäude gehörte einst zur Gutehoffnungshütte und wurde 1993 in eine Großraumdiskothek verwandelt. 2007 übernahm der Krefelder Unternehmer Neumann den Komplex und beendete nach sinkenden Besucherzahlen ein Jahr später den Discobetrieb. 2008 wurde der ehemalige „T-Club“ zur einzig verbliebenen Disco-Tanzfläche „Steffy“ umgebaut und beherbergt seitdem verschiedene Partys, die vor allem bei jüngeren Besuchern angesagt sind.
Schon jetzt sei der Hallen-Betrieb wirtschaftlich
Die Zeit der Großraumdiskotheken sei vorbei, so Neumann. Denn durch Internet-Netzwerke sei es deutlich einfacher, Partys zu organisieren, die an jedem Wochenende in Konkurrenz zu den großen Diskotheken stünden. Daher setzt vor allem die Turbinenhalle auf Konzerte und Festivals. Das Berliner Elektro-Festival „E-tropolis“ ist aufgrund der neuen Hallen-Strukturen nach Oberhausen gewechselt. Auch Europas größtes Fantasy-Festival „Weekend of Horrors“ nutzt mehrere Hallen.
Schon jetzt sei der Betrieb der Hallen wirtschaftlich, sagt Neumann und widerspricht anderslautenden Gerüchten. Der Parkplatz soll sich auf 700 Stellplätze erhöhen. Ein Grundstück am Eingang „Im Lipperfeld“ kommt hinzu.