Oberhausen. Ja, da simma dabei! Der Hoppeditz hat in Oberhausen die narrenfreie Zeit auf dem Friedensplatz beendet. Beim „Erwachen“ zeigten sich die Jecken sehr musikalisch. Ob Bahnstreik oder RWO-Rettung: Das „Stehaufmännchen“ des Brauchtums spottete zum Start der Karnevalssession launig über aktuelle Themen.

Wenn der Hoppeditz nicht wie selbstverständlich ein Stehaufmännchen wäre, könnte man meinen, dass der verspätete Auftritt bei seinem „Erwachen“ auf dem Friedensplatz noch etwas mit dem Bahnstreik zu tun hätte.

Bützchen für Bützchen

11.11 Uhr? Von wegen, da ist der Oberhausener jeck und beginnt die Session lieber stramme sechs Stunden später. Aber immerhin karnevalistisch genau um 17.11 Uhr und mit einem kräftigen Seitenhieb auf lahmgelegte Lokführer: „Soll ich erzählen, wie es heißt, in den letzten Zügen dieses Jahr. Mein Unwort, es wird euch gefallen. Weselsky heißt es, ist doch klar!“ Logisch: Züge, die nicht rollen, darauf reagiert der Karnevalist von Natur aus allergisch.

Nach acht Monaten Bützchen-Streik kommt der Jeck nun wieder ins Rollen. Die erste Gelegenheit, am Friedensplatz zu „Ruuuten Rosen“ und „Ja, da simma dabei“ zu schunkeln, nutzten bei trockenem Wetter immerhin rund 450 Jecken.

In Zelten und Pavillons klärte sich auch, warum der hiesige Narr trotz erstaunlicher Vereinsdichte erst am Abend mit der Narrenkappe vor die Tür tritt. „Das machen wir aus Rücksicht auf die Arbeitnehmer, damit möglichst viele mit dabei sein können“, sagt Hauptausschuss-Präsident Heiner Dehorn. Das „vorgezogene Wecken“ aus 2013, man feierte einen Tag zu früh an einem Sonntag, soll eine Ausnahme bleiben.

Und so scherzt der Hoppeditz in der Dunkelheit, liefert aber durchaus Erhellendes, was in der Narrenspielzeit auf die Jecken zukommt: Blaue Funken, Mariechen Julia und Fabienne, gemeinschaftliche „Minis“, Musik von Stefan Gentz, tanzende Wagaschei und Ehrengarde. Hans-Hermann Mleczak, Vorsitzender der 1. KG Königshardt, sprach als Hoppeditz und spottete zu Stadt- und Weltgeschehen.

Ex-Prinzen und Hoppeditz-Singers

„Die OGM hilft RWO, kauft eines der Gebäude. Hajo Sommers sichtlich froh, verkündet dies mit Freude. Insolvenz scheint abgewehrt, der Spielbetrieb geht weiter, doch manchen stimmte dieser Kauf in Wirklichkeit nicht heiter.“

In seinem Auftritt steckte Musik: Hans-Hermann Mleczak brachte Ex-Prinzen und die Hoppeditz-Singers als kurzweiligen Chor mit.