Mülheim. Proben für die Katastrophe: Wie die Kommunikation in Mülheim ganz ohne Strom ablaufen würde, haben 120 Einsatzkräfte getestet. So lief es ab.
Es gibt viele Szenarien, die einen flächendeckenden, anhaltenden Stromausfall und damit den Ausfall des Telekommunikationsnetzes auslösen könnten: Extremwetterereignisse, Bauarbeiten, Sabotage. Gerade letztere Ursache ist mit dem Krieg in der Ukraine wahrscheinlicher geworden und gab Anlass genug, ein Notruf- und Informationspunkt-Konzept zu erarbeiten. Das soll es Mülheimerinnen und Mülheimern ermöglichen, einen Notruf abzusetzen oder Informationen zur aktuellen Lage zu erhalten. In einer großangelegten Übung ist das Konzept in der Praxis getestet worden.
+++Lesen Sie hier mehr Blaulicht-Meldungen aus Mülheim.+++
In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Roten Kreuz, den Maltesern, den Johannitern, der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft, dem Ordnungsamt sowie dem Technischen Hilfswerk ist das sogenannte Notruf- und Informationspunkt-Konzept entstanden. Am Samstag übten 120 Einsatzkräfte für den Ernstfall, positionierten sich an den 16 Notruf- und Informationspunkten (NIP) im gesamten Stadtgebiet. „Wir sind sehr zufrieden damit, wie die Übung verlaufen ist“, bilanziert Feuerwehrsprecher Florian Lappe.
- Lesen Sie auch: Mülheimer Feuerwehrchef warnt: „Das System ist überlastet“
Feuerwehr Mülheim überwachte die Übung in der Leitstelle
Um zehn Uhr ging es am Samstag los, die Leitstelle der Feuerwehr alarmierte die ehrenamtlichen Kräfte. „Es lief alles reibungslos und die Notruf- und Informationspunkte waren alle nach 40 Minuten besetzt“, so Lappe. Jeder der 16 NIP übermittelte drei Übungseinsätze, fiktive Szenarien, per Funk an die Leitstelle der Feuerwehr. Darunter etwa ein umgestürzter Baum auf der Straße, ein gemeldeter Herzinfarkt oder eine bewusstlose Person. Parallel versammelten sich die Führungskräfte der Organisationen im Lagezentrum auf der Feuerwache Broich, wo sie den Stab der Feuerwehr als Fachberaterinnen und Fachberater unterstützten.
Nachrichten aus Mülheim – lesen Sie auch:
- Geplantes Flüchtlingsheim: Heißener Initiative hält dagegen
- In 10 Jahren verzehnfacht: „Metallwerk“ gelang der Aufstieg
- Heifeskamp Mülheim: Dieses Warenhaus eröffnet neue Filiale
„Unser Ziel war es, die Kommunikationswege in der Praxis zu testen“, erklärt Florian Lappe. „Von der Notrufaufnahme über Priorisierung hin zur Übermittlung von Einsätzen an die Leitstelle.“ Die Ziele der Übung konnten erreicht werden, die Abläufe funktionieren. „Für den Ernstfall sind wir gut vorbereitet.“
Weitere Informationen zu den Notruf- und Informationspunkten gibt es unter geo.muelheim-ruhr.de/notruf_informationspunkte.