Mülheim-Styrum. Die bisherige Betreiberin musste Insolvenz anmelden. Eine Wiedereröffnung unter anderer Führung ist für nächste Woche geplant. Der Standort in Styrum ist laut Verein „Help 2007“ sehr gut
Die Kunden stehen seit dem 10. Oktober vor verschlossenen Türen, das Sozialkaufhaus an der Oberhausener Straße ist seitdem dicht - aber nur vorübergehend, wie Wilhelm Töller, Gründer und Vorsitzender von „Help 2007“ versichert. Der gemeinnützige Verein betreibt derzeit im Franchisesystem 17 Sozialkaufhäuser in Deutschland und kooperiert dabei mit zwölf Franchise-Partnern.
Die Filiale in Mülheim, im Februar 2013 eröffnet, laufe eigentlich prima: „Der Standort ist gut, das Kaufhaus findet viel Interesse, wir wollen es unbedingt halten“, berichtet Töller. Was ihn in seiner Meinung bestärkt: Seitdem der Laden zu ist, haben sich per Mail „bestimmt 150 Mülheimer“ an die Vereinsgeschäftsstelle gewandt, um zu erfragen, was eigentlich los sei.
Das Problem: Die bisherige Betreiberin agierte nicht mehr kostendeckend und musste Insolvenz anmelden. Persönliche und wirtschaftliche Gründe seien dafür verantwortlich, so Töller. Aus Unkenntnis betriebswirtschaftlicher Zusammenhänge sei einiges falsch gelaufen, habe man unter anderem beim Personaleinsatz „etwas übertrieben“. „Schon zu ihrem Schutz mussten wir der Betreiberin die Franchiserechte nehmen“, so der Vereinsvorsitzende. Zum Hintergrund: Der Franchisenehmer muss pro Monat 800 Euro an den Franchisegeber zahlen, zwei Drittel davon fließen in einen Topf, aus dem Sozialprojekte finanziert werden.
"Wir wollen die Arbeitsplätze im Prinzip sichern"
Einspringen im Sozialkaufhaus in Styrum wird jetzt Martin Meyerratken, der bereits Träger des Help-Kaufhauses in Oberhausen ist. Derzeit laufen Gespräche mit den zehn Mülheimer Mitarbeitern, die in der Mehrzahl in Teilzeit beschäftigt sind und zuvor länger arbeitslos waren. „Wir wollen die Arbeitsplätze im Prinzip sichern, der ein oder andere Mitarbeiter in Mülheim wird ganz bestimmt weiterbeschäftigt werden“, so Töller. Denn: Anliegen von Help 2007 sei es ja, Leute, die keine Chance (mehr) auf dem Arbeitsmarkt haben, in Arbeit zu bringen und ihren Fähigkeiten entsprechend einzusetzen.
Auch mit dem Vermieter der Immobilie an der Oberhausener Straße 180 klärt der Verein noch Fragen. Ansonsten warte man (in Sachen Insolvenz) nur noch auf einen Bescheid des Amtsgerichtes, dann könne es wieder losgehen mit dem Verkauf von gebrauchten und günstigen Möbeln, Elektrogeräten oder Kleidern, die zumeist aus Haushaltsauflösungen und Entrümpelungen stammen.