Mülheim. . Trotz großer Bemühungen der Veranstalter, Mülheimer zu den musikalischen Abenden in die Sol Kulturbar zu holen, bleibt das Publikum oft aus. Schade findet das Konzertveranstalter Martin Dickhoff und ist überzeugt: Viele verpassen etwas.

Martin Dickhoff ist Lehrer an der Willy-Brandt-Gesamtschule in Styrum. Bevor sich der studierte Pädagoge jedoch für den Lehrerberuf entschieden hat, leitete er lange eine Konzertagentur. „Auch wenn ich quasi jetzt in der Schule hängen geblieben bin“, sagt der 49jährige Speldorfer, „meine Leidenschaft für Konzerte und diese zu organisieren – das hat mich nie losgelassen.“

Seit zwei Jahren kümmert er sich um das musikalische Programm in der Sol Kulturbar am Theater an der Ruhr. Mit Inhaber Hakan Mengil ist Martin Dickhoff seit Jahren gut befreundet. Zahlreiche Konzerte hat er in dieser Zeit schon auf die Beine gestellt. Durch seinen früheren Job sind seine Kontakte in die Musikszene sehr gut, und er schafft es immer wieder, hochkarätige Musiker nach Mülheim zu holen. Dennoch zeigt sich der Pädagoge, der, wie sollte es anders sein, auch Musik unterrichtet und selbst sehr musikalisch ist, etwas frustriert: „Die Sol Kulturbar am Theater liegt etwas weit ab vom Schuss“, so Dickhoff. „Wir haben kaum Laufpublikum, jeder Gast muss mühsam angeworben werden.“

Acht bis zehn Konzerte finden jeden Monat auf der kleinen Bühne der Kulturbar statt. Von Jazz, Soul, Rock über klassische Konzerte bis hin zu Flamencoabenden – die Sol Kulturbar zeigt sich musikalisch sehr vielseitig.

Publikumsmangel

Die Montagsreihe, bei der auch Dickhoff selbst regelmäßig jeden ersten Montag im Monat auf der Bühne steht, ist mittlerweile ganz gut besucht. „Meine Band und ich haben immer einen Gast dabei, danach richtet sich dann die musikalische Stilrichtung. Nächsten Montag zum Beispiel steht alles im Zeichen von Rockmusik.“ Mit im Schnitt 90 Gästen ist der Laden dann auch schon ganz gut gefüllt. Aber bei den Freitags- und Samstagsveranstaltungen mangele es doch sehr am Publikum.

Für die Künstler ist das oftmals sehr frustrierend, da es sich meist um so genannte Hutkonzerte handelt. Der Eintritt ist also frei – jeder Gast schmeißt soviel in den Hut, wie ihm das Konzert wert war. An der Freilichtbühne geht das Konzept auf. „Die liegt schön zentral in Mülheim und zieht so natürlich viel mehr Leute an“, so Dickhoff. „Für uns ist es schwer, die Mülheimer aus der Stadt zu erreichen oder aus Saarn oder Styrum zu uns zu locken.“

Auch im Oktober sind wieder viele Konzerte geplant, ab November wird es eine Beatles-Reihe geben. Einmal im Monat wird dann live ein ganzes Beatles-Album gespielt. Dickhoff und seine Mitstreiter hoffen nun, dass gerade in den Wintermonaten Fans der Hutkonzerte an der Freilichtbühne auch mal den Weg in die Sol Kulturbar finden.“