Mülheim. Die Eppinghofer Bewohnergärten, einst Vorzeigeprojekt gelungener Stadtteilarbeit, mussten im vergangenen Herbst wegen Kanalbauarbeiten verschwinden. Nun hoffen Familien aus acht Nationen, dass es 2015 einen Neubeginn auf ihrer alten Parzelle gibt.

Grün ist die Hoffnung, und sie wächst beim Verein „Internationale Bewohnergärten Eppinghofen e.V.“, der im vergangenem Herbst seine Parzelle zwischen Verein- und Uhlandstraße verlor. „Wir haben gute Chancen, im nächsten Jahr wieder auf die vorherige Fläche zurück zu kommen“, meint nun Stadtteilmanagerin Alexandra Grüter.

Wie berichtet, hatte die Stadt Mülheim den Vertrag mit der multikulturell besetzten Initiative aufgrund von Eigenbedarf gekündigt, weil das Grundstück für Baustelleneinrichtung und -verkehr benötigt wird: Die Medl-Tochter SEM verlegt hier einen unterirdischen Stauraumkanal. Die Bewohnergärten, die im Frühjahr 2010 mit Fördermitteln des Landes als Vorzeigeprojekt im Viertel angelegt und drei Jahre lang bewirtschaftet wurden, mussten weichen. Der Verein hat aber bis heute zusammen gehalten: Derzeit gehören nach Angaben von Alexandra Grüter etwa 17, 18 Familien dazu, die aus acht verschiedenen Nationen stammen: „Die Leute haben immer noch Lust zu gärtnern. Schade, dass es so lange dauert.“

2015 seien die Bauarbeiten wohl abgeschlossen

Gute Nachrichten bekam die Stadtteilmanagerin jüngst aus dem Umweltamt, wo es hieß, 2015 seien die Bauarbeiten wohl abgeschlossen, die Fläche wieder nutzbar. Ob dies schon im Frühjahr oder erst später der Fall sein wird, hängt jedoch auch vom witterungsbedingten Fortgang des Kanalprojektes ab.

Es stünde allerdings auch eine alternative Parzelle für den Verein zur Verfügung, um die man sich gemeinsam mit verschiedenen Stellen der Stadt bemüht hat, und zwar an der Kämpchenstraße, nahe der RWE-Sporthalle. „Diese Fläche wurde geprüft“, erklärt Frank Buchwald, Leiter des Immobilienservice. „Ein Vertragsentwurf ist fertig, verhandelt wird nur noch über die Höhe der Pacht.“ Sollten die Bewohner aber wieder das frühere Grundstück beackern, habe er nichts dagegen.

Die bekannte Parzelle zwischen Verein- und Uhlandstraße würde den Hobbygärtnern vermutlich auch wieder in gleicher Größe, knapp 1100 qm, zur Verfügung stehen. Nur etwas Platz für die Wartung des neuen Stauraumkanals müsste frei gehalten werden.