Mülheim. . Immer mehr Kastanien sind vom Bakterium Pseudomonas syringae befallen. Es breitet sich rasch und flächendeckend aus – auch in Mülheim. Befallene Bäume sind nicht zu retten. Die Stadt verzichtet daher weitgehend auf Neupflanzungen.
Immer mehr Kastanien sind vom Bakterium Pseudomonas syringae befallen. Es breitet sich rasch und flächendeckend aus, Bäume in ganz Deutschland sind mittlerweile befallen. Die unheilbare Krankheit wütet auch in Mülheim seit mittlerweile acht Jahren, wie Sylvia Waage vom Amt für Grünflächenmanagement mitteilt, und vernichte weiß- wie auch rotblühende Kastanien.
Die Miniermotte befalle nur weißblühende Kastanien, der Baum sei dadurch nicht unbedingt verloren. Wenn allerdings das aggressive Bakterium den Baum befällt, platzt der Stamm auf und es bilden sich blutende Stellen und Risse, die sich mehr und mehr ausbreiten. „Wenn die Risse die Krone erreicht haben, müssen wir fällen“, bedauert Sylvia Waage. Solange der Baum aber noch standfest sei, lasse man ihn stehen. Im Verlauf befalle der Schwächepilz „Sandfußrübling“ den Baum, ein Zeichen der fortschreitenden Krankheit.
Verbreitung bisher unbekannt
Am Steinknappen, an der Hittfeldstraße und leider auch an der Kastanienallee habe man bereits fällen müssen. Mittlerweile vermeide man es, Kastanien nachzupflanzen. Nur an der Kastanienallee habe das Amt, auch wegen des Straßennamens, Kastanien ersetzt.
Typisches Erscheinungsbild der Krankheit sei die Laubaufhellung infizierter Rosskastanienbäume, informiert die Landwirtschaftskammer. Mit zunehmender Erkrankung sei das Welken und Absterben einzelner Äste zu beobachten. Die Verfärbungen sind lang gestreckt oder auch streifenförmig hellbraun bis rotbraun verfärbt und teilweise sehr stark nässend.
Experten vermuten, dass die mittlerweile in ganz Deutschland verbreitete Krankheit aus den Niederlanden gekommen ist, wo sie schon längere Zeit Schäden verursacht. „Wir wissen noch nicht, wie sich das Bakterium generell verbreitet“, sagt Sylvia Waage. Aber wenn die städtischen Mitarbeiter befallene Bäume beschneiden, desinfizieren sie ihr Werkzeug anschließend, denn der direkte Kontakt sei ganz sicher ansteckend.