Mülheim. Ein Gemeinschaftsgarten soll auf einer Brachfläche in Styrum entstehen. Interessierte können dort kleine Parzellen anmieten und drauflosgärtnern. Trotz der unmittelbaren Nähe zur A 40 gilt das Gelände für den Gemüseanbau gut geeignet.

Wer immer schon einmal Gemüse oder Obst anbauen wollte, kann sich jetzt in Styrum ein Stückchen Land dafür sichern. An der Oberhausener Straße, direkt nördlich der A 40, wird auf einer städtischen Brachfläche ein Gemeinschaftsgarten entstehen, in dem „Urban Gardening“ (Gärtnern in der Stadt) betrieben werden soll. Die Bezirksvertretung 2 stimmte (bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung) diesem Plan zu. Das 2823 Quadratmeter große Areal ist derzeit ungenutzt, eine Verwendung ist auch in Zukunft nicht vorgesehen. Grün und verwildert schaut es vor Ort (noch) aus.

„Gemeinschaftsgarten Oase Unperfekt“ hat man das Projekt getauft. „Das Gelände soll in Parzellen zu zehn, 20 oder 30 Quadratmetern unterteilt werden. Styrumer Bürger oder Einrichtungen sollen sie pachten können, ein Gemeinschaftsgeräteschuppen wird eingerichtet“, erläutert Dr. Michael Maas (Stadtteilkoordinator und Bildungsnetzwerk Styrum), der alles koordinieren wird. Träger der Maßnahme ist die Initiative für Klimaschutz e.V., die die kleinen Anbauflächen weiterverpachtet - bevorzugt an Menschen und Institutionen aus der näheren Umgebung.

Know-How in Sachen Gartenarbeit

„Der Garten soll ein Ort der Erholung für Stadtteilbewohner sein, er soll durch das enge Zusammenwirken von Styrumer Einrichtungen zur dichteren Vernetzung im Stadtteil beitragen“, sagt Michael Maas. Die „Oase Unperfekt“ werde zudem ein Ort für ökologische und soziale Bildung für Kinder und Erwachsene sein - auch durch Projekte wie etwa Bienenhaltung oder Färbergarten. Schließlich will man mit und auf dem Stück Grün auch Klima- und Naturschutz betreiben, zum Beispiel für größere Artenvielfalt sorgen, auf Pestizide verzichten und durch die wohnortnahe Selbstversorgung mit Essbarem einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Trotz der unmittelbaren Nähe zur A 40 ist das Gelände für den Gemüseanbau gut geeignet. Vom Sachverständigenbüro Aquatechnik sind chemische Analysen des Bodes durchgeführt worden, die keine signifikanten Belastungen erkennen ließen. „Die Nutzung als Garten- oder Grabeland ist unbedenklich“, so Maas.

Kooperationspartner, die bei der Urbarmachung des Geländes mitmachen, Know-How in Sachen Gartenarbeit liefern oder anderweitig mithelfen wollen, hat er schon acht gefunden. Sponsoren, die etwa Gartengeräte finanzieren, sollen noch aufgetan werden. Mangelndes Interesse an den Parzellen fürchtet der Koordinator nicht. „Nach ersten Gesprächen glaube ich viel eher, dass die Nachfrage größer sein wird, als das Angebot.“