Mülheim an der Ruhr. Die gute Nachricht vorweg: Das Wildgatter im Witthausbusch für Damwild und Mufflons wird es auch weiterhin geben. Nach dem Ärger um den Abschuss der – nach Sturm Ela – ausgebüxten Tiere hatte der Fortbestand in Frage gestanden. Davon ist keine Rede mehr, doch der Betreiber trennt sich von Tieren.
Nach dem Abschuss des Damwildes, das nach Pfingststurm „Ela“ aus seinem Gehege im Witthausbusch ausgebüxt war, war die Empörung riesig. Und es machte sich die Befürchtung breit, das beliebte Wildgatter könne womöglich für immer schließen. In diesem Punkt gibt es nun Entwarnung: Laut Bernd Otto, Leiter des Ordnungsamtes, wird es weiterhin Damwild und Mufflons im Witthausbusch geben – allerdings in geringerer Stückzahl als bislang.
Das Damwild-Gehege, in dem nach dem Unwetter laut Otto drei männliche und drei weibliche Tiere verblieben waren, soll künftig noch mit drei Kühen und einem Hirsch betrieben werden. Und das der Mufflons, in dem aktuell noch acht Böcke, acht Muttertiere und sieben Jungtiere heimisch sind, werde bald nur noch zwei kastrierte Männchen und drei Weibchen beherbergen.
Drei Mufflons noch im Wald vermutet
Dass die Anzahl der Vierbeiner dezimiert werden muss, ist laut Otto eine lange beschlossene Sache. Der Verein Tierfreunde Witthausbusch, der das Gehege betreibt, „hatte längst Handlungsdruck, denn es waren zu viele Tiere da“. Der Tierschutz gebiete es, den Bestand von Zeit zu Zeit zu reduzieren – und so habe man auch vor „Ela“ schon nach einer alternativen Unterbringung gesucht. Erst jetzt aber sei man fündig geworden; die 18 Mufflons kommen zu Artgenossen nahe Kaiserslautern. Auch zwei Hirsche werden umziehen, „zur Vermeidung von Rangkämpfen“. Kastrieren ließen sich diese nämlich nicht, und man wolle unbedingt verhindern, dass die Population wieder rasant anwachse.
Drei der ehemaligen Mitbewohner dieser Hirsche sind übrigens recht wahrscheinlich noch immer im Wald unterwegs – ihnen droht mit Ablauf der Schonfrist Ende August das gleiche Schicksal wie den sechs schon erlegten Tieren. Nach Ottos Worten ist im Juli – beim Abschuss – übrigens alles rechtens zugegangen.
Ehrenamtler "in Lebensgefahr"
Der Verein, findet er, komme im Übrigen deutlich zu schlecht weg in der öffentlichen Meinung: „Die haben dort seit Jahren richtig viel Arbeit reingesteckt.“ Und dafür habe er den Verantwortlichen auch seinen Dank ausgesprochen.
Dass sie nach dem Sturm das Eigentum an den Tieren aufgegeben hatten, und diese somit erlegt werden durften, habe übrigens auch damit zu tun, dass die Ehrenamtler sich „in Lebensgefahr“ begeben hätten, wenn sie die Tiere hätten wieder einfangen wollen. Nach wie vor sei es extrem gefährlich, den Wald zu betreten.