Mülheim. Der Verdacht auf erhöhte Radioaktivität hat einen groß angelegten Einsatz der Mülheimer Feuerwehr auf dem Gelände der Firma Ibero Stahl in Dümpten ausgelöst. 35 Mitarbeiter wurden evakuiert und das Grundstück abgesperrt. Mittlerweile gibt es Entwarnung - und eine ungewöhnliche Erklärung.

Atom-Alarm in Mülheim: Ein Großaufgebot der Feuerwehr ist Mittwochmorgen mit einem Strahlenschutzzug zum Gelände der Firma Ibero Stahl im Stadtteil Dümpten ausgerückt.

Angaben der Feuerwehr Mülheim zufolge hatten bei einer Stahl-Lieferung für einen Kunden die Messgeräte ausgeschlagen. Der Lkw fuhr daraufhin mit seiner Ladung Rundstahl zurück zur Firma Ibero, wo man umgehend die Feuerwehr alarmierte. Diese rückte gegen 10.15 Uhr sogleich mit zwei Löschzügen und einem ABC-Zug nach Dümpten aus. "Die Messgeräte hatten Vollausschlag", so Thorsten Drewes, Sprecher der Berufsfeuerwehr. "Vollausschlag bedeutet auch voller Alarm."

Dekontaminationsplatz aufgebaut

Wegen des Verdachts auf erhöhte radioaktive Strahlung evakuierte die Feuerwehr vorsorglich alle 35 Mitarbeiter der Firma, brachte sie in einen gesicherten Bereich und sperrte das Gelände weiträumig ab. Während die Experten für Strahlenschutz in Chemikalienschutzanzügen ihre Messungen durchführten, wurde ein so genannter Dekontaminationsplatz aufgebaut. "Da werden die Menschen freigemessen und gegebenenfalls dekontaminiert", erklärt Drewes.

Doch diese Reinigung war zum Glück gar nicht nötig: Nach etwa zweieinhalb Stunden gab es Entwarnung. Weder an den verdächtigen Rundstählen, noch auf dem Gelände stellten die Experten gefährliche Strahlung fest. Der Beschäftigte, der mit dem Stückgut in Berührung gekommen war, wurde vorsorglich trotzdem durch den Dekontaminationsplatz geführt und freigemessen. Damit war der Großeinsatz nach etwa zweieinhalb Stunden gegen 13 Uhr beendet; die Mitarbeiter konnten an ihre Arbeitsplätze zurückkehren.

Radioaktive Rückstände im Körper

Mittlerweile scheint auch die Ursache für den Strahlen-Alarm festzustehen: "Der Fahrer des Lkw ist vor kurzem mit einem radioaktiven Präparat behandelt worden", so Drewes. Das hätten weitere Befragungen ergeben. Die Rückstände in seinem Körper hatten anscheinend ausgereicht, um die sensiblen Messgeräte ausschlagen zu lassen.